Die Insolvenzzahlen in Deutschland sind im Oktober 2021 weiter angestiegen, wie eine Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt. Besonders betroffen waren Arbeitsplätze im Gesundheitswesen und in der Industrie, wobei von einer Trendwende in der Entwicklung der Insolvenzzahlen gesprochen wird.
Erhöhung der Insolvenzzahlen
Nach Angaben des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) gab es im Oktober 2021 insgesamt 1.037 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland. Dies entspricht einem Anstieg von zwei Prozent im Vergleich zum Vormonat und 44 Prozent im Vergleich zum Oktober 2020. Die Zahl der Insolvenzen lag damit zwölf Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie.
Betroffene Arbeitsplätze
Besonders betroffen waren im Oktober die größten zehn Prozent der Unternehmen, in denen insgesamt ca. 9.700 Arbeitsplätze durch die Insolvenzen wegfielen. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 bedeutet dies eine Erhöhung um 17 Prozent.
Betroffene Branchen
Die meisten Arbeitsplätze entfielen auf Insolvenzen im Gesundheitswesen und in der Industrie. Laut Steffen Müller, Leiter der IWH-Abteilung Strukturwandel und Produktivität sowie der dort angesiedelten Insolvenzforschung, markiert der Anstieg der Insolvenzzahlen im Oktober eine Trendwende.
Prognose für die Zukunft
„Bereinigt um Arbeitstageffekte war der Oktober der Monat mit den höchsten Insolvenzzahlen seit Ende der Pandemie“, erklärte Müller. Die IWH-Frühindikatoren, die Insolvenzgeschehen etwa drei Monate im Voraus anzeigen, sind seit August deutlich und kontinuierlich angestiegen und liegen mittlerweile etwa ein Fünftel höher als im Juli. Daher rechnet das IWH für die nächsten Monate mit schrittweise steigenden Insolvenzzahlen.
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