Im Juni 2024 stieg die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Nach Monaten mit zweistelligen Zuwachsraten war dies der erste einstellige Zuwachs seit Juni 2023, so das Statistische Bundesamt.
Anstieg der Unternehmensinsolvenzen und Verbraucherinsolvenzen
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen im Juni 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,3 Prozent gestiegen ist. „Im Mai 2024 hatte die Zahl der beantragten Insolvenzen noch um 25,9 Prozent gegenüber Mai 2023 zugenommen“, erläutert das Statistische Bundesamt (Destatis). Demnach lag der Zuwachs im Juni 2024 erstmals wieder einstellig vor, nachdem von Juni 2023 bis Mai 2024 durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten waren.
Einfluss auf die Statistik
Destatis weist darauf hin, dass die Anträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen. „Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen Fällen annähernd drei Monate davor“, so die Behörde.
Forderungen der Gläubiger
Nach endgültigen Ergebnissen meldeten die Amtsgerichte im April 2024 1.906 beantragte Unternehmensinsolvenzen, 33,5 Prozent mehr als im April 2023. Die Forderungen der Gläubiger aus diesen Insolvenzen beliefen sich auf rund 11,4 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu lagen die Forderungen im April 2023 nur bei etwa 1,3 Milliarden Euro.
Betroffene Wirtschaftsbereiche
In Bezug auf die Verteilung der Insolvenzfälle auf verschiedene Wirtschaftsbereiche lässt sich feststellen, dass im April 2024 in Deutschland insgesamt 5,5 Unternehmensinsolvenzen pro 10.000 Unternehmen verzeichnet wurden. Der Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei war mit 10,1 Fällen pro 10.000 Unternehmen am stärksten betroffen. Darauf folgten das Baugewerbe und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen) mit jeweils 8,5 Fällen sowie das Gastgewerbe mit 7,4 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen.
Steigende Verbraucherinsolvenzen
Neben den Unternehmensinsolvenzen war auch bei den Verbraucherinsolvenzen ein Anstieg zu verzeichnen. So gab es im April 2024 insgesamt 6.277 Verbraucherinsolvenzen, ein Anstieg um 27,9 Prozent gegenüber April 2023, so die Statistiker von Destatis.
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