Die erneute Insolvenz des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) könnte trotz der Betroffenheit der Angestellten und der Verluste für den deutschen Einzelhandel auch eine Chance für einen Neustart bieten. Der Deutsche Städtetag blickt dennoch hoffnungsvoll auf den Erhalt einzelner Filialen, während Handelsexperte Johannes Berentzen eher größere Veränderungen im Geschäftsmodell fordert.
Hoffnung trotz Krisensituation
Nach dem Insolvenzantrag von Galeria Karstadt Kaufhof äußerte der Deutsche Städtetag Optimismus hinsichtlich des Erhalts einzelner Filialen. „Die Insolvenz kann auch eine Chance für einen Neustart außerhalb der Signa-Gruppe sein“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetags, Helmut Dedy, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Beteiligung der Städte
Laut Dedy sollten Städte und Gemeinden frühzeitig in den Prozess miteinbezogen werden, insbesondere in Gespräche mit potenziellen Investoren. „Die Städte sollten so früh wie möglich erfahren, was in ihren Innenstädten mit den Warenhäusern passiert. Schließlich geht es darum, jede Chance zu nutzen, die Häuser zu halten“, betonte er.
Einschätzung von Experten
Im Kontrast dazu prognostiziert Johannes Berentzen, Handelsexperte von der BBE Handelsberatung, das Ende eines Stücks deutscher Handelsgeschichte. „Es werden nicht viel mehr als 20 Häuser als Warenhausstandorte bestehen bleiben. Und auch an diesen wird sich einiges ändern müssen“, erklärte er. Berentzen ist der Meinung, dass größere Veränderungen am Geschäftsmodell nötig sind, und hält eine erneute staatliche Intervention oder die Übernahme des gesamten Konzerns durch einen Investor für unrealistisch. Dennoch sieht er Potenzial für strategische Investoren an bestimmten Standorten.
Nachdem die Warenhauskette am Dienstag einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Essen gestellt hat, sind bereits Gespräche mit potenziellen Investoren angelaufen. Ziel ist es, die Geschäftstätigkeit von Galeria fortzusetzen. Für GKK ist dies bereits die dritte Insolvenz in weniger als vier Jahren.
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