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Innenminister Pistorius macht sich vom Gewaltschutzkonzept in der Landesaufnahmebehörde Osnabrück ein Bild

(von links) Innenminister Boris Pistorius, Standortleiterin Birgit Beylich, Sozialpädagoge Holger Gödecker und Maseera A. Tahseen vom BewohnerInnenbeirat sprechen über die Aufgaben der Gruppe. / Foto: Schweer

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, besuchte am Dienstag (12. Juli) den Standort der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) in Osnabrück. Dieser ist einer von insgesamt sechs Standorten, an denen das Land geflüchtete Menschen erstunterbringt, bevor sie dann in die Kommunen weiterverteilt werden.

Seit 2014 finden Geflüchtete Unterkunft in der Landesaufnahmenehörde Niedersachsen. Der Standort Osnabrück hat eine geplante, maximale Belegung von 600 Personen. Trotz derzeitiger Unterbelegung durch die Corona-Pandemie treffen hier viele traumatisierte Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen aufeinander. Das neue Gewaltschutzkonzept des Landes Niedersachsen soll kritische Situationen präventiv verhindern. Dieses schaute sich Pistorius heute in seiner Umsetzung an.

Niedersachsens Schutzkonzept gut aufgestellt

Ein Baustein des Gewaltschutzkonzepts sei ein Monitoring Tool für die Bewohner und Mitarbeiter, so Standortleiterin Birgit Beylich. „Alle Bereiche im Haus bekommen regelmäßig Fragen zugespielt, die von den Bewohnern und Mitarbeitern zu beantworten sind.“ Durch diese Maßnahme zeichne sich dann ein genaues Stimmungsbild ab. Darüber hinaus seien so auch die Bedürfnisse und Probleme der Bewohner und Mitarbeiter zu erkennen.

„Viele dieser Menschen haben auf der Flucht großes Leid erlebt und sind traumatisiert. Darum werden besonders schutzbedürftige Personen mit ihren jeweils individuellen Schutzbedarfen so früh wie möglich identifiziert“, so Pistorius über das Monitoring Tool. Mit dem laufend fortentwickelten Schutzkonzept treffe die Landesaufnahmebehörde Maßnahmen, um diese besonders vulnerablen Gruppen umfassend zu schützen. „Wir sind mit unseren Konzepten, auch hinsichtlich des Kinderschutzes und der Partizipation der Bewohnerinnen und Bewohner, im bundesweiten Vergleich gut aufgestellt. Dennoch arbeiten wir daran, unsere Standards laufend weiterzuentwickeln.“

Bewohner bringen sich ins Geschehen ein

Die aktive Mitbeteiligung der Bewohner ist eine wichtige Komponente des Schutzkonzeptes. Der sogenannte „BewohnerInnenbeirat“ ermöglicht den Bewohnern, ihren Alltag mitzugestalten. Hier werden regelmäßig Wünsche, Anregungen, Ergänzungen und Informationen aufgenommen und für zukünftige Planungen berücksichtigt. Die Erfahrungen aller Beteiligten mit den Beiräten seien laut Beylich sehr positiv. Das Gremium bietet die Möglichkeit, Bedarfe und Bedürfnisse der Bewohner zu bündeln, um auf dem schnellstmöglichem Weg Lösungen zu finden.

Bewusstsein für Kinderrechte stärken

Die Kinder führten auch ein Theaterstück über ihre Kinderrechte auf. / Foto: Schweer
Die Kinder führten auch ein Theaterstück über ihre Kinderrechte auf. / Foto: Schweer

Die Landesaufnahmebehörde hat zudem ein Kinderschutzkonzept entwickelt. Bei Eltern und Kindern soll das Bewusstsein für Kinderrechte gestärkt werden, damit sie diese besser wahrnehmen können. „Dafür arbeiten wir seit vielen Jahren auch mit Kooperationspartnern wie UNICEF zusammen, um den Kindern und Jugendlichen am Standort bestmöglich gerecht zu werden“, so Beylich weiter.


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Chantal Schweer
Chantal Schweer
Chantal Schweer ist seit dem Frühjahr 2022 im Team der Hasepost und unterstützt die Redaktion als Praktikantin.

  

   

 

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