Die Stadt Osnabrück plant, an der Rheiner Landstraße in Hellern einen neuen Baumarkt der Kette „Globus“ zu bauen. Nicht nur das dadurch möglicherweise erhöhte Verkehrsaufkommen, sondern auch die Kette Globus stehen in Osnabrück in Kritik. Die Initiative „Wir für Hellern“ hat am Samstag (2. September) mit einem Fahrradkorso dagegen demonstriert.
Ein Fahrradkorso der Initiative „Wir für Hellern“ hat am Samstagvormittag zwischen 10:30 und 11:30 Uhr gegen die Auswirkungen des hohen Verkehrsaufkommens demonstriert, falls der geplante Megabaumarkt an der Rheiner Landstraße von der Stadt Osnabrück bewilligt wird. Laut Polizeiangaben nahmen 120 Fahrradfahrerinnen und -fahrer teil. Der Verkehr staute sich bedingt durch den Rundkurs, der über die Große Schulstraße und die im oberen Teil angrenzenden Straßen führte, mehrmals.
Erhalt des Grünlands
Die Initiative steht ein für den Erhalt des wichtigen Grünlands an der Rheiner Landstraße / Ecke Große Schulstraße. Unter anderem Vögel, Fledermäuse und Insekten suchen dort ihre Nahrung. Als Kaltluft-Schneise ist die Grünfläche wichtig für das Osnabrücker Stadtklima. Eine weitere Verkehrsbelastung durch den dort geplanten Megabaumarkt ist für den Stadtteil Hellern nicht tragbar.
Überangebot an Baumärkten?
Die Initiative setzt sich darüber hinaus für eine gut durchdachte Stadtentwicklung im Rahmen eines Gesamtkonzeptes ein. Die Ansiedlung von Gewerbe, die Nutzung von leerstehenden Gebäuden und Flächen sowie die Planung von Radwegen, Straßen und öffentlichem Nahverkehr müssten in Einklang gebracht werden mit der Steigerung der Lebensqualität in Osnabrück. Die Notwendigkeit für einen weiteren Baumarkt, der als „neuer Nachbar“ bereits offensiv Werbung betreibt, bestünde in Osnabrück nicht: „Dieses Projekt ist nur für den Investor Globus gut. Die vorliegenden Gutachten sagen aus, dass es in Osnabrück und im Umland ein Überangebot an Bau- und Gartenmärkten gibt. Wir lehnen es ab, dass dafür knappes Grünland geopfert wird und woanders Märkte leerstehen,“ betont Andreas Sensse als einer der Sprecher.
Globus passe nicht in die Friedensstadt
Zu Unruhe im Osnabrücker Rathaus und in Hellern haben aktuelle Medienberichte zum Russland-Geschäft der Globus-Gruppe geführt. Mehr als 20 Millionen Euro des Gewinns der Filialen in Russland für das Geschäftsjahr 2022 hat die Globus-Gruppe nach Deutschland transferieren können und sich im Gegenzug verpflichtet, die Geschäfte in Russland fortzusetzen. „Mit Sorge sehen wir das Russland-Geschäft der Globus-Gruppe und die aktuellen Medienberichte hierzu. Das passt nicht zur Friedensstadt Osnabrück“, so Peter Mucke, ein weiterer Sprecher der Initiative.