Über 150 kg Drogen, Messer und Schusswaffen konnten die Ermittler sicherstellen. / Foto: Polizei Osnabrück
Ermittlern der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER), bestehend aus dem Zollfahndungsamt Hannover und der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück, gelang es am Mittwochabend (21. Dezember) unter Leitung der Staatsanwaltschaft Osnabrück, mutmaßliche Drogenhändler auf frischer Tat festzunehmen.
Insgesamt sechs Tatverdächtige wurden unter Zuhilfenahme einer Spezialeinheit der Polizei Niedersachsen festgenommen. Über 150 Kilogramm Drogen konnten sichergestellt werden – der Straßenverkaufswert liegt bei rund zwei Millionen Euro.
Am gestrigen Donnerstag (22. Dezember) waren von den sechs Festgenommen drei Beschuldigte dem zuständigen Haftrichter des Amtsgerichts Osnabrück vorgeführt worden, der in allen drei Fällen Untersuchungshaft anordnete.
„In ein Wespennest gestochen“
Im Zuge des großen Einsatzes durchsuchten zahlreiche Ermittler 13 Objekte – neun in Nordrhein-Westfalen und vier in Niedersachsen, unter anderem in Oberhausen, Mühlheim a.d.R., Ahaus, Essen und im Großraum Lingen. Die Aktion wurde durch die Polizei Nordrhein-Westfalen, Emsland und das Hauptzollamt Köln unterstützt. „Wir haben in ein Wespennest gestochen. Da ist uns ein großer Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität gelungen“, so ein Verantwortlicher Ermittler der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift.
Die achtmonatigen Ermittlungen richteten sich gegen mehrere Tatverdächtige aus dem Emsland, die einer Drogenhändler-Bande angehörten. Die mutmaßlichen Täter sollen unter anderem Drogen aus Oberhausen an Rockergruppierungen in Niedersachsen geliefert haben. Bei dem Zugriff am Mittwoch konnten in Oberhausen zwei Tatverdächtige bei der Übergabe von 5 Kilogramm Marihuana und 1,5 Kilogramm Haschisch auf frischer Tat ertappt werden. Der 33-jährige mutmaßliche Haupttäter aus dem Emsland und der 37-jährige Tatverdächtige aus Oberhausen wurden dabei festgenommen.
Mehrere Drogendepots aufgedeckt
Bei den anschließenden Durchsuchungen in Oberhausen wurden mehrere Drogendepots aufgedeckt: Insgesamt fanden die Ermittler 74 Kilogramm Amphetamin, 56 Kilogramm Marihuana, 30 Kilogramm Haschisch, 9 Kilogramm Tabletten und 3 Kilogramm Kokain. Eines der Depots befand sich in einem alten Hochbunker. Im Zuge der Durchsuchungen wurde ein weiterer 48-jähriger Tatverdächtiger festgenommen. Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung des 48-Jährigen in Mühlheim a.d.R., fanden die Ermittler diverse Beweis- und Vermögensgegenstände, darunter hochpreisige Luxusuhren und Schmuck. Insgesamt wurden allein in der Wohnung Vermögenswerte und Bargeld in Höhe von ca. 500.000 Euro sichergestellt. Auch mehrere Messer und Schusswaffen entdeckten die Polizisten.
Zeitgleich mit den Maßnahmen in Oberhausen wurden zwei Tatverdächtige bei der Übergabe von Drogen in Ahaus festgenommen. Auch in diesem Zusammenhang erfolgten eine weitere Festnahme und Durchsuchungen, die zum Auffinden von Drogen und Utensilien zum Verkauf genutzt werden.
Die weiteren Ermittlungen und Auswertungen dauern an.