Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) hat die neuen, klimafreundlichen Bauvorschriften der Bundesregierung und EU kritisiert, da diese die finanzielle Basis der Unternehmen zu untergraben drohen.
Kritik an neuen Bauvorschriften
Laut Axel Gedaschko, dem Präsidenten des GdW, „nehmen die Vorschriften für die Klimaneutralität im Gebäudesektor unseren Unternehmen die Luft zum Atmen“. Er äußerte gegenüber der „Welt“: „Vor allem die Pflichten aus dem Heizungsgesetz und der Gebäuderichtlinie der EU werden langsam, aber sicher das Eigenkapital der Unternehmen aufzehren.“ Gedaschko betonte, dass diese Situation schwerwiegende Konsequenzen für das Hauptziel der Regierung – den Neubau von Wohnungen – hätte.
Finanzielle Belastung und Wohnungsbau
„Jeder Euro, der in die Erfüllung von Auflagen investiert werden muss, kann nicht in die Schaffung neuen Wohnraums fließen“, so Gedaschko. Er warnte, dass ohne Eigenkapital kein Kredit, keine Projekte und somit auch keine neuen Wohnungen mehr möglich wären. Anstatt der von der Ampelregierung angekündigten 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr, werden voraussichtlich deutlich unter 250.000 Einheiten fertiggestellt. Experten prognostizieren für 2024 sogar einen Rückfall auf weniger als 200.000 Einheiten.
Forderungen an die Regierung
Gedaschko fordert zudem Nachbesserungen bei der Förderung von Maßnahmen aus dem Gebäude-Energie-Gesetz, die in einem Entschließungsantrag festgelegt wurden. Er argumentiert, dass die geplante Unterstützung Mehrfamilienhäuser benachteilige: „Ab der siebten Wohneinheit sind die förderfähigen Investitionskosten auf 3.000 Euro begrenzt.“ Dies sei „wirtschaftlich nicht darstellbar“. Der Betrag müsse auf 10.000 Euro erhöht werden, so der Verbandspräsident. Darüber hinaus müsse die Förderung für begleitende Baumaßnahmen bei der Installation einer Wärmepumpe erweitert werden, so dass sie auch für die heizungstechnische Anlage (wie neue Heizkörper und Leitungen) und nicht nur für die Heizung selbst gelte.