Der Immobilienanalyst Sven Carstensen fordert die Senkung der Grunderwerbsteuer in den deutschen Bundesländern, um den Bau von Immobilien kostengünstiger zu gestalten. Er kritisiert zudem die Förderpolitik der Bundesregierung und weist auf die Notwendigkeit einer vernünftigen Planung für künftige Bauvorhaben hin.
Forderung nach Steuersenkung
Sven Carstensen, Geschäftsführer des Analyse- und Beratungsunternehmens Bulwiengesa, sieht dringenden Handlungsbedarf bei den Grunderwerbsteuern. „Das würde sicherlich eine gewisse Dynamik auslösen“, sagte Carstensen dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Er betont, dass der Staat keine Grunderwerbsteuer einnehme, wenn Immobilien nicht verkauft würden. Die Grunderwerbsteuer variiert je nach Bundesland zwischen 3,5 Prozent und 6,5 Prozent des Kaufpreises. In Bremen wurde kürzlich eine Erhöhung von fünf auf 5,5 Prozent beschlossen, was der Forderung nach einer Senkung entgegensteht.
Kritik an der Förderpolitik
Neben den Steuern thematisiert Sven Carstensen auch die Bedeutung der Förderpolitik auf Bundesebene. Seiner Meinung nach verteuert die hohe Staatsquote den Bauprozess zusätzlich. Er kritisiert insbesondere die Ampel-Regierung für den abrupten Wegfall der Neubau-Förderung zu Beginn ihrer Legislaturperiode: „Am abrupten Wegfall der Neubau-Förderung zu Beginn der Ampel-Legislatur hatten viele zu knabbern.“ Mit Blick auf zukünftige politische Entwicklungen hofft er auf mehr Planungssicherheit: „Es wäre gut, wenn etwas mehr Sicherheit einzieht.“
Ausblick auf den Wohnimmobilienmarkt
Trotz dieser Herausforderungen stellt Sven Carstensen auch positive Entwicklungen auf dem Wohnimmobilienmarkt fest. An einigen Stellen sei eine leichte Entspannung zu beobachten, so der Bulwiengesa-Chef. „Einige Projektentwickler halten es wieder eher für möglich, zu bauen. Das liegt an gesunkenen Grundstückspreisen, an günstigeren Technologien wie dem modularen Bauen, aber auch daran, dass die Mieten etwas gestiegen sind.“ Carstensen zeigt sich optimistisch: „Von daher glaube ich, dass das Jahr 2025 gar nicht so schlecht wird.“ Die große Frage bleibe, welche Förderungen eine neue Regierung auf den Weg bringen werde.
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