Das Durchschnittsalter von Personen, die in Deutschland zum ersten Mal heiraten, ist laut dem Statistischen Bundesamt in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen. Das Destatis berichtet auch von einem Anstieg des Alters bei Scheidungen und der Dauer von Ehen bis zur Scheidung.
Erhöhtes Durchschnittsalter bei Erstheiraten
Im Jahr 2022 waren Frauen bei ihrer ersten Heirat im Schnitt 32,6 Jahre alt, Männer 35,1 Jahre – in beiden Fällen ein neuer Höchststand, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. Innerhalb von 20 Jahren ist das Durchschnittsalter bei der ersten Heirat bei Frauen um 3,8 Jahre und bei Männern um 3,3 Jahre gestiegen.
Der durchschnittliche Altersunterschied zwischen den Geschlechtern hat sich seit 2002 von 3,0 Jahren auf 2,5 Jahre leicht verringert. Nach der Einführung der Ehe für alle im Oktober 2017 gehen seit dem Berichtsjahr 2018 auch gleichgeschlechtliche Eheschließungen in die Statistik ein.
Veränderungen in den Altersstrukturen
Von den gut 609.800 Menschen, die im Jahr 2022 zum ersten Mal heirateten, waren 221.400 oder 36 Prozent jünger als 30 Jahre. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2002 noch mehr als die Hälfte (52 Prozent).
Insbesondere die Zahl und der Anteil derjenigen, die im mittleren und höheren Alter zum ersten Mal heiraten, haben deutlich zugenommen: 2022 waren 62.500 oder gut zehn Prozent bei der ersten Eheschließung 40 bis 49 Jahre alt, während im Jahr 2002 gut 32.600 oder knapp sechs Prozent in diesem Alter waren.
In der Altersgruppe 50+ ist die Zahl auf 41.500 und der Anteil auf knapp sieben Prozent im Jahr 2022 gestiegen. Im Jahr 2002 waren 7.500 oder gut ein Prozent bei ihrer ersten Heirat 50 Jahre oder älter.
Ehestatistik und Scheidungstrends
Im Jahr 2022 schlossen 781.500 Menschen eine Ehe. 78 Prozent der Eheschließenden heirateten zum ersten Mal, gut 20 Prozent waren bereits geschieden und etwa ein Prozent verwitwet.
Das Durchschnittsalter bei Scheidungen hat ebenfalls zugenommen und mit 44,7 Jahren bei Frauen und 47,8 Jahren bei Männern 2022 einen neuen Höchststand erreicht. Innerhalb von 20 Jahren stieg es um 5,8 Jahre bei Frauen und um 6,2 Jahre bei Männern an.
Die durchschnittliche Dauer einer Ehe bis zur Scheidung stieg 2022 auf 15,1 Jahre, verglichen mit 12,9 Jahren im Jahr 2002. 2022 wurden etwa 137.400 Ehen geschieden, was einem kontinuierlichen Rückgang der Scheidungszahlen seit 2012 entspricht, mit Ausnahme des Jahres 2019.
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