Immer mehr Rentner in Deutschland sind gezwungen, zusätzlich zu ihrer Rente Grundsicherungsleistungen zu beziehen. Dies zeigt eine aktuelle Aufstellung des Statistischen Bundesamtes, dessen Daten zeigen, dass die Anzahl der Grundsicherungsbezieher im Rentenalter im Jahr 2023 um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen ist.
Steigende Zahl von Grundsicherungsbeziehern im Rentenalter
Im Juni 2023 bezogen bundesweit 691.820 Menschen im Rentenalter Grundsicherungsleistungen, das sind 63.250 Menschen mehr als im Vorjahresmonat. Damit ergibt sich ein Anstieg um 10 Prozent innerhalb eines Jahres. Auch in den vorangegangenen Jahren war die Zahl der Grundsicherungsbezieher im Rentenalter gestiegen.
Regional unterschiedliche Zuwächse
Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass der Anstieg der Grundsicherungsbezieher im Rentenalter in den Bundesländern sehr unterschiedlich ausfällt. Spitzenreiter sind die fünf ostdeutschen Flächenländer, in Sachsen stieg die Zahl um 22,8 Prozent. In Westdeutschland weisen Niedersachsen und das Saarland mit 11,3 Prozent den höchsten Anstieg auf, während Hamburg mit 4,3 Prozent den geringsten Anstieg verzeichnet.
Kritik von der Linken
Der Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch, äußerte sich alarmiert über die Entwicklung. “Die Altersarmut in unserem Land jagt von Rekord zu Rekord”, sagte Bartsch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er kritisierte die Bundesregierung scharf: “Die aktuelle Bundesregierung tut gegen Altersarmut weniger als die Vorgängerregierung. Die Ampel treibt mit ihrer Politik faktisch die Preise, weshalb viele Menschen abrutschen. Wir brauchen eine armutsfeste Mindestrente von 1.200 Euro und ein Rentenniveau, das den Lebensstandard sichert”.
