(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Immer mehr Abiturienten in Deutschland entscheiden sich für eine duale Berufsausbildung, während der Anteil der Auszubildenden mit Hauptschulabschluss rückläufig ist. Dabei beeinflusst die schulische Vorbildung maßgeblich die Wahl des Ausbildungsberufs sowie die Wahrscheinlichkeit einer vorzeitigen Beendigung des Ausbildungsverhältnisses.
Verändernde Bildungswege.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, hatten 2021 bereits 29,7 Prozent der Personen bei Abschluss eines Ausbildungsvertrages die Hochschul- oder Fachhochschulreife, ein Anstieg von 23,0 Prozent im Vergleich zu 2011. Der Großteil der Auszubildenden hatte jedoch einen Realschulabschluss. Im Gegensatz dazu sank der Anteil der Auszubildenden mit Hauptschulabschluss von 31,6 Prozent im Jahr 2011 auf 24,0 Prozent im Jahr 2021.
Schulische Vorbildung und Berufswahl
Die schulische Vorbildung hat einen signifikanten Einfluss auf die Berufswahl. So war 2021 der am stärksten besetzte Beruf bei Männern mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluss der des Fachinformatikers. Männer mit Realschul- oder Hauptschulabschluss wählten dagegen am häufigsten eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker. Frauen mit (Fach-)Hochschulabschluss schlossen am häufigsten einen Ausbildungsvertrag zur Kauffrau für Büromanagement ab. Nach dem Realschulabschluss wählten Frauen am häufigsten eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten. Bei Frauen mit Hauptschulabschluss war Verkäuferin der am stärksten besetzte Beruf.
Abbruchquoten und Neuanfänge
Die schulische Vorbildung beeinflusst auch die Wahrscheinlichkeit eines vorzeitigen Ausbildungsabbruchs. Bei Auszubildenden mit (Fach-)Hochschulreife traf dies nur auf 16,5 Prozent der Fälle zu. Bei Azubis mit Realschulabschluss waren es dagegen 24,9 Prozent, und unter den Auszubildenden mit oder ohne Hauptschulabschluss sogar 38,5 Prozent bzw. 38,6 Prozent. Doch eine vorzeitige Beendigung des Ausbildungsverhältnisses bedeutet nicht zwingend einen endgültigen Abbruch: Viele der Auszubildenden, die ihren Vertrag lösen, beginnen erneut eine Ausbildung in einem anderen Betrieb oder einem anderen Ausbildungsberuf, so die Statistiker.