Maybrit Illner, Moderatorin des ZDF, kritisiert die Politik der Ampel-Koalition und sieht sie als einen der Gründe für die zunehmende Politikverdrossenheit in Deutschland. Sie argumentiert, dass die Entscheidung, den Ausstieg aus Gas, Atom und Braunkohle während einer akuten Gaskrise zu beschleunigen, möglicherweise unklug war und die bestehende Unsicherheit der Menschen nicht mildern konnte.
Illners Kritik an der Ampel-Koalition
Maybrit Illner äußerte sich gegenüber der Wochenzeitung “Die Zeit”, dass nicht alle Schuld bei der Ampel liege, doch vieles sei vorher schon lange liegengeblieben. Die Unsicherheit der Menschen habe die gegenwärtige Koalition jedoch nicht beruhigen können. Sie kritisiert zudem, dass Migrationsfragen trotz Warnungen von Kommunalpolitikern und Ministerpräsidenten in ihren Sendungen über anderthalb Jahre hinweg von der Bundesführung der Parteien ignoriert wurden, bis zahlreiche Wahlen verloren gingen.
Populistische Positionen in Talkshows
Die ZDF-Moderatorin wehrte sich gegen den Vorwurf, dass Talkshows häufig populistische Standpunkte verbreiten würden. Sie gab als Beispiel die Positionen von Sahra Wagenknecht an, welche eine politische Lücke gefüllt habe, die von anderen Parteien offen gelassen wurde. Im Gegensatz zu der AfD, die Illner als “natürlich keine normale Partei” beschreibt, da sie in Teilen rechtsextremistisch sei, habe Wagenknecht die Grenzen des demokratischen Spektrums nicht überschritten. Dennoch betonte sie, dass man sich, solange die AfD nicht verboten ist, mit ihr auseinandersetzen müsse.
Migration als vernachlässigtes Thema
Maybrit Illner betonte das Thema Migration als einen der Aspekte, die von der Bundesführung der Parteien vernachlässigt wurde. Trotz zahlreicher Berichte und Gespräche mit immer verzweifelteren Kommunalpolitikern und Ministerpräsidenten in ihren Sendungen über einen Zeitraum von anderthalb Jahren, sei diesem Thema nicht die nötige Aufmerksamkeit gewidmet worden – mit dem Ergebnis, dass es zahlreiche verlorene Wahlen geben musste, bevor ein Bewusstsein dafür in den Bundesspitzen der Parteien entstand.
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