„Zurück nach Osnabrück“, ein Schritt den viele gebürtige Osnabrücker nach abgeschlossenen Lehr- und Wanderjahren gehen, könnte auch eine Lösung für den Fachkräftemangel sein, ist man bei der IHK sicher und regt eine entsprechende Kampagne an um die Rückkehr in die alte Heimat zu bewerben und noch mehr Ex-Osnabrücker, Ex-Grafschafter und Ex-Emsköppe dorthin zu locken, wo sie ihre Wurzeln haben und attraktive Stellen zu besetzen sind.
Ohne dass es bereits persönliche Bindungen, ein vor Ort absolviertes Studium oder schon ein konkretes Job-Angebot gibt, ist es schwierig eine auswärtige Fachkraft für die Region zu begeistern.
Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim macht sich keine Illusionen, auch wenn es viele Lokalpolitiker gerne so sehen würden, dass eine Region einfach nur die Zahl der Plätze im Theater, ein paar Schwimmbäder, die guten Schulen vor Ort und eine passable Verkehrsanbindung vorweisen muss, und schon kommen die überall in Deutschland benötigten Fachkräfte von ganz allein.
Region im Wettbewerb mit Metropolen und Konzernen
Oft genug verlieren lokale Arbeitgeber im Wettbewerb mit einem vermeintlich attraktiveren multinationalen Unternehmen aus einer Großstadt. Dass der junge Ingenieur oder Softwareentwickler dort dann nur einer von Hunderten ist, während ein Mittelständler in der Region einem Nachwuchstalent oft viel mehr Spielräume bietet, wird dabei gar nicht beachtet
Anlässlich der Vorstellung der ihk-analyse „Wanderungsbewegungen im IHK-Bezirk“ wurden konkrete Vorschläge gemacht, wie es gelingen kann den Fachkräftemangel in der Region gezielt auch durch das Anwerben von „Rückkehrern“ auszugleichen. Neben gut ausgebildeten Fachkräften, die Osnabrück, dem Landkreis Osnabrück, der Grafschaft und dem Emsland für das Studium den Rücken gekehrt haben, könnten auch junge Menschen begeistert werden, die den umgekehrten Weg gegangen sind, also über das Studium zum Beispiel an den Campus nach Osnabrück oder Lingen. „Wer erstmal hier für das Studium ist, dem sollten wir auch berufliche Perspektiven aufzeigen“, so der IHK-Chef im Pressegespräch.
Die IHK empfiehlt zum Beispiel das Regionalmarketing zu stärken und die Standortqualität insbesondere für junge Familien weiter zu verbessern. Weiterhin sollten die Duale Ausbildung und das Duale Studium gestärkt, das regionale Hochschulangebot ausgebaut und die regionale Start-up-Kompetenz weiterentwickelt werden.
Zuwanderung aus dem Ausland analog Bundestrend
IHK regt Aktivität über Kreis- und Stadtgrenzen hinweg an
IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf schwebt eine gemeinsame Aktivität der Region vor, die nicht halt an Stadt- und Landkreisgrenzen macht. Konkret für den IHK-Bezirk würde das ein Schulterschluss der Osnabrücker mit dem Emsland und der Grafschaft Bentheim bedeuten.
Als Beispielhaft bezeichnete Graf eine Initiative im Hochsauerlandkreis, wo bereits jetzt sehr aktiv daran gearbeitet wird gebürtige Sauerländer zurück in die alten Heimat zu locken.