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IHK Analyse: Region Osnabrück mit unterdurchschnittlichem Lohn- und Gehaltsniveau

Die IHK-Analyse beschäftigt sich mit der Lohn- und Gehaltsentwicklung im IHK-Bezirk (Symbolbild)

In einer Analyse hat die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim das regionale Lohn- und Gehaltsniveau mit dem Niveau der Lebenshaltungskosten verglichen. Kernergebnis ist, dass der IHK-Bezirk beim Lohn- und Gehaltsniveau deutlich unter Landes- und Bundesdurchschnitt liegt. Gleichzeitig hat der Bezirk aber Vorteile bei den Lebenshaltungskosten.

Bei der Wahl eines Arbeitgebers oder einer Arbeitgeberin spielt weiterhin die Vergütung eine wichtige Rolle: Um die Region Osnabrück auf diesem Gebiet mit anderen Regionen Deutschlands vergleichen zu können, hat die IHK verschiedene Indikatoren untersucht, etwa das verfügbare Einkommen aus der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung sowie die durchschnittlichen Bauland- und Immobilienpreise sowie die Mieten.

Lohn- und Gehaltsniveau ist unterdurchschnittlich

Im Ergebnis zeigt sich, dass das verfügbare Einkommen in der Region mit durchschnittlich rund 22.500 Euro pro Jahr um rund fünf Prozent niedriger liegt als im bundesdeutschen Durchschnitt (23.706 Euro). Während dieser Wert im Landkreis Osnabrück mit rund 24.000 Euro noch leicht überdurchschnittlich ausfällt, ist das verfügbare Einkommen in den Landkreisen Grafschaft Bentheim und Emsland sowie in der Stadt Osnabrück teilweise sogar deutlich niedriger als im bundesweiten Vergleich. „Aus Sicht der Fachkraft ist dieses Ergebnis ein großer Nachteil. Es sieht so aus, als wäre hier weniger Geld zu verdienen“, erläutert Frank Hesse, Geschäftsbereichsleiter der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim.

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Die Abbildung veranschaulicht das Niveau und die Entwicklung der Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer im IHK-Bezirk, Niedersachsen und Deutschland. /Quelle:  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim

Mögliche Ursachen für das niedrigere Lohn- und Gehaltsniveau

Eine der wichtigsten Ursachen für die Höhe der Löhne und Gehälter kann in der Qualifikation der Beschäftigten liegen. Je höher der Bildungsgrad, desto höher ist üblicherweise auch die Vergütung. „Hier in der Region haben wir einen Unterdurchschnittlicher Anteil an Akademikern“, fasst Hesse zusammen. Eine stärkere Ausprägung von Wirtschaftsbranchen mit relativ niedrigen Tariflöhnen, so wie es im IHK-Bezirk der Fall ist, könnte eine weitere Erklärung für das niedrigere Lohn- und Gehaltsniveau sein. Eine weitere Ursache für das niedrigere Lohn- und Gehaltsniveau sei, dass in der IHK-Region der Anteil von Teilzeitbeschäftigten sowie geringfügig Beschäftigte hoch ist.

Lebenshaltungskosten in der Region

Auf der anderen Seite hat der IHK-Bezirk allerdings deutliche Vorteile bei den Lebenshaltungskosten, insbesondere den Wohnkosten. Besonders mit vergleichsweise günstigen Bauland- und Immobilienpreisen sowie eher niedrigen Mieten kann die Region punkten. „Die deutlichen Vorteile bei den Lebenshaltungskosten wiegen die teilweisen Rückstände beim Lohn- und Gehaltsniveau in den allermeisten Fällen auf. Am Ende bleibt den Menschen hier oft mehr vom Verdienten im Portemonnaie als anderswo“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf.

Das regionale Lohn- und Gehaltsniveau sei für sich allein genommen kein Indikator für die Lebensqualität eines Standortes. „Man muss daneben immer auch die spezifischen Lebenshaltungskosten betrachten“, erklärt Graf. Die neuen Berechnungen liefern gute Argumente für die Ansprache von Fachkräften, die von außerhalb in die Region kommen möchten, betont der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Strategien zur Stabilisierung der Wohnkosten

Zugleich sollte die Region im Sinne eines „Stärken stärken“-Ansatzes daran arbeiten, den Standortvorteil niedriger Lebenshaltungskosten zu erhalten. Dies gelte konkret für die Höhe der Grundsteuer B, wo die anstehende Reform nicht zu versteckten Steuererhöhungen führen dürfe. Auch solle gerade in den größeren Städten wie Osnabrück und Lingen sowie den entsprechenden Umlandgemeinden versucht werden, durch das Ausweisen von Bauland den sich abzeichnenden Knappheiten auf den Immobilienmärkten entgegenzusteuern, sagt Graf.


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Ina Krüer
Ina Krüer
Ina Krüer ist seit dem Herbst 2021 im Team der HASEPOST und unterstützt uns als Praktikantin.

  

   

 

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