Die IG Metall hat für den 9. Dezember weitere Warnstreiks bei Volkswagen (VW) angekündigt, bei denen Beschäftigte an neun VW-Standorten ihre Arbeit für vier Stunden niederlegen sollen. Der Standort Osnabrück wird sich aufgrund des Flächentarifvertrags der Metall- und Elektroindustrie allerdings nicht beteiligen.
Weiterer Druck auf VW
Die Aktivitäten im Dezember stellen eine Fortsetzung des Arbeitskampfes der Gewerkschaft dar, die bereits Anfang Dezember durch umfangreiche Warnstreiks auffiel. Thorsten Gröger, IG-Metall-Verhandlungsführer und Bezirksleiter, kommentierte: “Rund 100.000 Warnstreikende haben Anfang Dezember ein lautes Signal an die VW-Chefetage gesendet: Zukunft statt Kahlschlag. Wir werden nun am 9. Dezember nachlegen und so den Druck auf das Unternehmen am Verhandlungstisch erhöhen.”
Unzufriedenheit mit dem VW-Vorstand
Für Gröger scheint die Vorweihnachtszeit nicht die idealen Bedingungen für versöhnliche Gesten zu bieten. Er kritisierte den Volkswagen-Vorstandsvorsitzenden: “Es grenzt an Hohn, wenn sich Oliver Blume vor die Belegschaft stellt und ihr schöne Weihnachtstage wünscht, während der VW-Vorstand zeitgleich den Beschäftigten am liebsten Kündigungsschreiben unter den Weihnachtsbaum legen will. Das Plattmachen ganzer Standorte wird vom Unternehmen als einzige Zukunftsvision verpackt.”
Erhöhte Löhne und Schutz der Arbeitsplätze gefordert
Die Gewerkschaft kämpft für sieben Prozent höhere Löhne und eine Erhöhung des Ausbildungsentgelts um 170 Euro. Sie fordert außerdem, dass das Unternehmen im Rahmen eines “Zukunftsplans” Lohnerhöhungen in einen “solidarischen Fonds” einfließen lässt. Das Management von VW lehnt diese Forderungen ab und besteht aufgrund der aktuellen Krise auf Lohnkürzungen. Auch Werkschließungen und Kündigungen sind seitens des Unternehmens nicht ausgeschlossen.
Laut IG Metall hatten sich bereits am ersten Dezembertag nahezu 100.000 Beschäftigte an den Warnstreiks beteiligt, 47.000 davon allein am Standort in Wolfsburg. Die Gewerkschaft hofft nun, mit den angekündigten Warnstreiks am 9. Dezember eine ähnlich starke Beteiligung und Wirkung zu erzielen.
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