Die IG-Metall-Chefin, Christiane Benner, äußert Bedenken gegenüber den Protesten der Landwirte und warnt vor deren Unterwanderung durch radikale Parteien. Sie betont die Notwendigkeit der IG Metall, ihre Forderungen weiterhin ohne Blockaden durchzusetzen und kündigt Fokus auf höhere Löhne in der kommenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie an.
Bauernproteste könnten von Radikalen unterwandert werden
Christiane Benner, die Chefin der Industriegewerkschaft Metall (IG Metall), äußerte in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe Besorgnis über die Landwirteproteste. “Die Bauernproteste stehen massiv im Risiko, von radikalen Parteien unterwandert zu werden. Ich verstehe, dass einige Bauern wirtschaftliche Sorgen haben. Aber ich frage mich, wie man den ausufernden Protest wieder einfängt”, sagte Benner. Trotz Rücknahme der Subventionskürzungen durch die Politik sei die Lage nicht beruhigt.
IG Metall setzt auf andere Protestformen
Benner stellte klar, dass die IG Metall sich bei ihren Aktionen nicht an den Protestformen der Bauern orientieren werde. “Wenn es sein muss, machen wir betriebliche Aktionen: Warnstreiks, 24-Stunden-Warnstreiks. Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Forderungen auch weiterhin ohne Blockaden durchsetzen können.”
Fokus auf Lohnerhöhungen
Für die kommende Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie im Herbst wird die IG Metall den Fokus vor allem auf höhere Löhne legen. “Der Druck der Inflation und immer noch hoher Lebenshaltungskosten kommt in allen Belegschaften an – auch bei unseren Facharbeitern und Ingenieuren. Ich vermute, dass die Beschäftigten sich stark auf eine Entgelterhöhung fokussieren werden”, erklärte Benner. Der Forderungsbeschluss, der im Sommer fallen wird, soll die “sehr unterschiedliche wirtschaftliche Situation in den Unternehmen berücksichtigen”. Auf die Frage, ob es um ein zweistelliges Lohnplus gehe, vertraut Benner auf die Schwarmintelligenz der IG Metall-Mitglieder. “Sie haben aber gleichzeitig ein feines Gespür für die Situation in ihren Betrieben.”
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