Die Wohnungsbaubranche in Deutschland steht laut einer Erhebung des Münchner Ifo-Instituts unter starkem Druck, mit kontinuierlichen Auftragsstornierungen und Finanzierungsschwierigkeiten werden alarmierende Trends deutlich.
Absturz trotz früherem Boom
Die hiesige Wohnungsbaubranche befindet sich in einem stetigen Abwärtstrend. Laut einer aktuellen Erhebung des Münchener Ifo-Instituts klagten im Juli 40,3 Prozent der Unternehmen über Auftragsmangel, ein Anstieg von fast 6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Vor einem Jahr lag dieser Anteil noch bei 10,8 Prozent. Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen, deutete die Entwicklung mit den Worten: „Es braut sich ein Sturm zusammen.“
Zunehmende Auftragsstornierungen
Ein weiteres Problem stellen die zunehmenden Auftragsstornierungen dar. Während im langjährigen Durchschnitt lediglich 3,1 Prozent der Projekte abgesagt wurden, beträgt der aktuelle Anteil 18,9 Prozent. Wohlrabe erklärte: „Der Wohnungsbau steht unter starkem Druck. Auf der einen Seite werden kontinuierlich bestehende Aufträge storniert, auf der anderen Seite kommen immer weniger Neuaufträge rein.“
Finanzierungsschwierigkeiten nehmen zu
Neben den Stornierungen meldeten 10,5 Prozent der Wohnungsbauunternehmen Finanzierungsschwierigkeiten, doppelt so viele wie im Vorjahr. Wohlrabe machte das auf geänderte Rahmenbedingungen aufmerksam: „Viele Projekte sind unter den neuen Rahmenbedingungen für Investoren nicht mehr rentabel, und auch private Bauleute haben zunehmenden Probleme, eine Finanzierung auf die Beine zu stellen.“
Schwache Geschäftserwartungen
Die Aussichten für die kommenden Monate sind gedämpft, mit Geschäftserwartungen von -52,1 Punkten rechnen die meisten Unternehmen mit einer weiteren Abkühlung des Marktes.