Keine Verbindung mehr über die Humboldtbrücke zum Osnabrücker Hauptbahnhof – und das wird auch für mindestens 9 Monate so bleiben, wie die HASEPOST am Rande der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses erfuhr.
Erst am Donnerstagnachmittag hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass die für Fußgänger und Radfahrer direkte Verbindung von der Buerschen Straße – und damit aus den Stadtteilen Gartlage und Schinkel – ab Freitagmorgen „bis auf Weiteres“ gesperrt wird.
Mehrere Personen auf der Brücke könnten sie zum Einsturz bringen
Mit der kurzfristig angekündigten Sperrung kommt die Stadt nach eigenen Angaben ihrer Verkehrssicherungspflicht nach. Hintergrund ist, dass die Standfestigkeit des Belages nicht mehr gegeben ist. Die Stadt sieht inzwischen eine reale Gefahr, wenn mehrere Personen gleichzeitig die Brücke überqueren.
„Bis auf Weiteres“ bedeutet mindestens bis Mai 2025
Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte Fachbereichsleiter Mike Bone, dass der Abriss der Brücke aus vergammeltem Tropenholz bereits im kommenden Monat erfolgen soll. Der Neubau, der im Frühjahr gegenüber der Kommunalpolitik noch für „Anfang 2025“ angekündigt wurde, soll nun allerdings erst im Mai erfolgen, so Bohne. Der Aufbau selbst soll, da Fertigteile verwendet werden, binnen weniger Wochen möglich sein.
Umweg über Berliner Platz oder Gleis 1
Die Stadtverwaltung empfiehlt für den Weg von der Buerschen Straße nun die Unterführung auf Höhe der Aral-Tankstelle am Berliner Platz zu nutzen oder den Weg über die Straße „An der Humboldtbrücke“ zu nehmen und von dort aus den Zugang zu Gleis 1 des Hauptbahnhofs zu erreichen.
Auch in Zukunft kein barrierefreier Zugang zu den Gleisen
Bei einer Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses (StUA) im Mai wurde bekannt, dass es zwar geplant sei, Treppen von der Humboldtbrücke zu den darunterliegenden Bahnsteigen zu installieren. Diese sollen jedoch erst nach einer anstehenden Renovierung der Bahnsteige durch die Bahn „nachgerüstet“ werden und werden nicht barrierefrei nutzbar sein.
Wer keine Treppen steigen kann, muss also auch nach Installation des Bahnsteig-Zugangs den Fahrstuhl am Ende der Brücke nehmen, zum Haupteingang des Hauptbahnhofs laufen bzw. den Rollstuhl rollen, dort die Rolltreppe oder den Fahrstuhl zu Gleis 1 nehmen und von dort den Fahrstuhl zu einem der unteren Bahnsteige nutzen. Selbst bei guter Kondition und sofort verfügbaren Fahrstuhlkabinen ist das ein nicht unerheblicher Umweg.