Das „Handelsblatt Research Institute“ (HRI) hat seine Konjunkturerwartungen für Deutschland herabgesetzt. Ungewöhnlich Grau sind seine Prognosen für die kommenden Jahre: Ein anhaltendes Schrumpfen der Wirtschaftsleistung, steigende Arbeitslosenzahlen und kaum merkbarer Anstieg im privaten Konsum werden erwartet.
Herabstufung der Konjunkturerwartungen
Das HRI erwartet eine kontinuierliche Kontraktion der Wirtschaftsleistung für die Jahre 2023, 2024 und 2025, jeweils um 0,3 Prozent. Eine Serie von drei Minus-Jahren ist in der deutschen Nachkriegsgeschichte ungewöhnlich. „Ein erneuter Rückgang der wirtschaftlichen Gesamtleistung würde zwangsläufig auch zu weniger Steuereinnahmen als bislang erwartet führen. Selbst wenn die Regierung vor der Bundestagswahl mit einem Konjunkturprogramm beim Wähler punkten wollte, fehlte ihr schlichtweg das Geld dazu“, sagte Bert Rürup, Chefökonom des Handelsblatts.
Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Industrie
Mit der gesunkenen Wirtschaftsleistung geht auch ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen einher. Das HRI geht davon aus, dass die Arbeitslosenzahl im Jahr 2025 die Marke von drei Millionen überschreiten wird, erstmals seit Anfang 2015. Das fehlende Wachstum hat auch Auswirkungen auf die Industrieproduktion, die aktuell auf dem Niveau vom Frühjahr 2010 liegt.
Minimaler Anstieg im privaten Konsum
Im Kontrast zu anderen Wirtschaftsforschungsinstituten sieht das HRI keinen signifikanten Anstieg im privaten Konsum in den nächsten Jahren. Es wird lediglich eine Zunahme von 0,2 Prozent pro Jahr für 2023 und 2024 erwartet, was gerade ausreicht, um den Rückgang aus dem Jahr 2023 auszugleichen. Für das Jahr 2025 prognostiziert das HRI, dass der private Konsum kaum höher sein wird als im Vorkrisenjahr 2019. Der private Konsum, der rund die Hälfte zur Wirtschaftsleistung beiträgt, wird somit nicht als Wachstumstreiber dienen können.
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