Viele Bundesländer in Deutschland haben Schwierigkeiten, Leitungsstellen an Grundschulen zu besetzen. Dieses Problem, das im Durchschnitt 7,3 Prozent der Leitungspositionen betrifft, ist insbesondere in Thüringen akut, wo 15,6 Prozent der Grundschulleiterstellen vakant sind.
Mangel an Grundschulleitern
Laut einer Umfrage des „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ bei den Bildungs- und Kultusministerien der Länder sind im Schnitt 7,3 Prozent der Leitungsstellen an Grundschulen unbesetzt. Besonders problematisch ist die Situation in Thüringen, wo die Vakanz bei 15,6 Prozent liegt. In absoluten Zahlen sind in 924 von 12.734 Grundschulen im zweiten und dritten Quartal 2021 entweder keine oder nur eine kommissarische Schulleitung vorhanden.
Ungleiche Verteilung
Die Verteilung variiert stark zwischen den Ländern. Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen melden vakante Positionen in 12,8 Prozent und 10,8 Prozent ihrer Grundschulen. Im Gegensatz dazu gibt es in Bayern nur bei 0,79 Prozent der Grundschulen vakante Leitungspositionen. Die Daten für Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern sind entweder nicht vorhanden oder unvollständig.
Geringe Anreize
Angesichts des Mangels an Bewerbern für die Schulleitungen fragen sich viele, warum potenzielle Kandidaten diese Position ablehnen. Laut Lehrergewerkschaften liegt die Antwort in der mangelnden Kompensation für die erhöhte Verantwortung. Maike Finnern, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, sagte dem RND: „Die Arbeitsbelastung ist zu groß. Für viele bedeutet das auf längere Zeit, dass sie ins Risiko gehen zu erkranken. Viele Schulleitungen berichten aufs ganze Jahr gerechnet von einer 50+X-Stunden-Woche.“
Herausforderungen für Frauen in Leitungspositionen
Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, fügte hinzu: „Der Gehaltssprung ist nicht gerade üppig für den Mehraufwand, den man als Schulleiterin oder als Schulleiter betreiben muss.“ Tatsächlich sind im Grundschulbereich vorwiegend Frauen tätig, und viele von ihnen arbeiten Teilzeit. Diese Situation stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, da eine Schulleitungsposition eine Vollzeitpräsenz von fünf Tagen pro Woche erfordert.
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