22. November 2015
Wie jede Woche holen wir auch am Ende dieser Woche ein Thema aus dem Papierkorb, das unsere Redaktion bewegt hat.
Heute: Eine E-Mail, über die wir uns sehr gefreut haben, und ein schnell gelöschter Kommentar sowie eine PN, die mehr als ärgerlich waren!
Bereits in unseren ersten Outtakes, am 13. September (hier im Archiv zu finden), haben wir Kritik, sowohl von der NPD als auch einem radikalen „Anhänger des Islams“, aus dem Papierkorb geholt – verbunden mit der Frage: „Ja was denn nun?!“
Binnen einer Woche wurde unsere Redaktion damals als „linke Presse“ und als „PI von Osnabrück“ bezeichnet.
Und auch diese Woche schien man sich in den extremeren Ecken der politischen Landschaft nicht so recht einig zu sein, in welche Schublade die HASEPOST denn nun gehört.
Wobei wir uns ausdrücklich über eine E-Mail der „Antifaschistischen Aktion Osnabrück“ gefreut haben, denn von der Seite wurde uns „gute journalistische Arbeit“, die man „nur selten“ in Osnabrück findet, attestiert. In der Mail ging es um unseren Artikel über den dubiosen Verein Volkshilfe e.V. und seine Hintergründe. Danke!
Nur wenige Stunden zuvor wurden wir in einem Kommentar, der jedoch schnell wieder von seinem Verfasser (nicht von uns!) gelöscht wurde, in die Nähe der Pegida gebracht. Es ging dabei um das von uns veröffentlichte (und als solches gekennzeichnete) Zitat des CDU-Fraktionschefs Fritz Brickwedde, der es für möglich hält, dass die Stimmung gegenüber den Flüchtlingen „kippen“ könnte. Dieses Zitat haben wir (anders übrigens als die lokale Tageszeitung) erst veröffentlicht, als eine Stellungnahme von SPD und Grünen vorlag, die wir im gleichen Artikel gebracht haben. Wie auch immer, das qualifizierte uns in den Augen eines Lesers also für die ganz rechte Ecke.
In einem folgenden Austausch per PN (privater Nachricht) kam es dann noch weiter „dicke“, so wurde der HASEPOST-Herausgeber zum „Brandstifter höchster Güte“ und zu einem „Neo Liberale[n] Menschen“, der „das Volk aufwiegelt„.
Nun ja, wir werden damit leben müssen (und können). Auch vom Eigentümer des Güterbahnhofs wurden wir bereits (siehe hier) auf die „schwarze Liste unseriöser Reporter/Medien“ gesetzt, werden nun aber wieder offiziell zu Presseterminen eingeladen.
Also, alles richtig gemacht? Wir meinen ja, und lassen uns nicht in eine Ecke drängen!
Unserer Ansicht nach kann, darf und muss Presse Positionen beziehen – darf aber niemals voreingenommen und parteiisch an ein Thema herangehen.
In diesem Sinne freuen wir uns weiter über Kritik – und fühlen uns ganz wohl als neo-liberale aber dann doch wieder linke Presse, die von der Antifa gelobt und von anderen als „PI von Osnabrück“ bezeichnet wird,. HASEPOST ist wohl zu Recht ein Kandidat für „schwarze Listen“. Womöglich sind wir gar #Lügenpresse (auf diesen Titel warten wir noch!)!
Unsere Rubrik OutTakes erscheint regelmäßig jeden Sonntagabend, hier sind die bisherigen Beiträge im Archiv zu finden.