Durchschnittlich alle zehn Tage verliert ein Mensch in Stadt oder Landkreis Osnabrück sein oder ihr Leben im Straßenverkehr. Diese ernüchternde Nachricht steht zu Beginn der heute (12. Mai) veröffentlichen Verkehrsunfallstatistik der Polizeiinspektion Osnabrück.
„Die Zahl der Verkehrsunfälle in der Region Osnabrück ist im Vergleich zu den Jahren 2020 und 2021 wieder angestiegen“, berichtet Kriminaldirektor Oliver Voges. „Ein wesentlicher Grund dafür wird das ansteigende Verkehrsaufkommen nach dem Ende der Corona-Pandemie sein. Im Vergleich der letzten zehn Jahre liegen die Verkehrsunfallzahlen jedoch auf einem durchschnittlichen Niveau.“ Im Jahr 2022 wurden in Stadt und Landkreis Osnabrück 12.426 Verkehrsunfälle von der Polizei registriert. Im Vorjahr waren es noch 11.700.
Anzahl der Unfalltoten rapide gestiegen
Die Anzahl der schwer- und leichtverletzten Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ist im Vergleich zu den Vorjahren ebenfalls angestiegen. Wurden 2021 471 Menschen schwer verletzt, waren es 2022 bereits 522. Im Corona-Jahr 2021 wurden 1.966 Menschen leicht verletzt; dem entgegen stehen 2.240 Menschen im Jahr 2022. Während diese Zahlen noch unter dem Vorcorona-Niveau bleiben, ist die Anzahl der Unfalltoten im Jahr 2022 rapide angestiegen und erreicht den Höchstwert seit 2014. 34 Menschen verloren in 29 Unfällen in Stadt oder Landkreis Osnabrück ihr Leben im Straßenverkehr.
Anzahl der Fahrrad- und Pedelec-Unfälle steigt
„Im Jahr 2022 verlor in unserer Region rechnerisch alle 10 Tage ein Mensch sein Leben im Straßenverkehr. Nicht angepasste Geschwindigkeit und Ablenkungen am Steuer gehören noch immer zu den häufigsten Unfallursachen. Jeder Verkehrsteilnehmer muss sich den Gefahren und seiner individuellen Verantwortung bewusst sein. Nur so können wir die Unfallursachen angehen und die Zahl der Verkehrstoten senken“, so Oliver Voges. Vier der verunglückten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer waren auf dem Fahrrad unterwegs (drei Personen im Landkreis, eine im Stadtgebiet). Eine Person verunglückte bei einem Unfall mit dem E-Scooter. Insgesamt stieg die Anzahl der Unfälle mit Fahrrad oder Pedelec-Beteiligung auf einen neuen Höchststand. Insgesamt 1.129 derartige Unfälle wurden der Polizeiinspektion 2022 gemeldet – im Vorjahr waren es 884. Diese Entwicklung ist jedoch mit dem generell angestiegenen Anteil von Fahrrädern und Pedelcs auf den Straßen zu erklären.