Das derzeitige Hochwassergeschehen hat erhebliche Auswirkungen auf die Land- und Forstwirtschaft in Niedersachsen, wie das Agrarministerium mitteilt. Von den Überflutungen sind vor allem landwirtschaftliche Flächen entlang der Weser, der Aller und der Ems betroffen, und es wird vor möglichen Ertragsverlusten gewarnt.
Auswirkungen auf landwirtschaftliche Flächen
Landwirtschaftliche Flächen, insbesondere entlang der Weser, der Aller und der Ems, aber auch kleinräumige Überstauungen im Land seien von den aktuellen Hochwassern betroffen berichtete das Agrarministerium in Niedersachsen. “Überstauung kann bei allen Kulturpflanzen zu Ertragsverlusten führen”, warnte das Ministerium. Vor allem Ackerbaubetriebe auf Standorten mit schwereren, zu Staunässe neigenden Bodenverhältnissen, seien betroffen. Besonders Winterkulturen wie Winterweizen und Wintergerste, teilweise auch Winterraps, stehen unter Risiko.
Aufgrund der infolge der Überstauung hervorgerufenen Sauerstoffmängel im Boden könnten die Pflanzen weniger Nährstoffe aufnehmen. Eine länger anhaltende Überstauung könne daher “erhebliche Ertragseffekte” haben. Dennoch sei es aktuell noch nicht möglich, die Auswirkungen der aktuellen Situation verlässlich abzuschätzen – diese hängen davon ab, wie schnell die Überstauungen zurückgehen und wie der Witterungsverlauf im Frühjahr eine mögliche Regeneration der gestressten Pflanzen ermöglicht.
Tierhaltung und Wildpopulation
Dem Ministerium seien trotz der Hochwasserlage keine Tierschutzvorfälle bekannt geworden. Da das Hochwasser in den gefährdeten Bereichen seit etwa zehn Tagen vorausgesagt wurde, hätten Tierhalter überwiegend Vorsorge treffen können.
Das Hochwasser habe aber erhebliche Auswirkungen auf die Wildpopulation: Der Lebensraum mit den im Winter notwendigen Rückzugsbereichen werde knapper, die Tiere fänden weniger Nahrung und müssten daher teilweise ihre angestammten Lebensräume verlassen. Die Region Hannover habe bereits eine so genannte “Notzeit” ausgerufen, und jegliche Jagd in den vom Hochwasser betroffenen Bereichen sei aktuell nicht erlaubt. Das Ministerium appellierte an die Bevölkerung, die Hochwassergebiete sowie die noch zur Verfügung stehenden Rückzugsgebiete des Wildes unbedingt zu meiden.
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