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Hochsaison für Taschendiebe auf dem Weihnachtsmarkt – Polizei gibt Tipps

Die Polizei wird auf den Weihnachtsmärkten in der Region sichtbar Präsenz zeigen und warnt gleichzeitig vor Taschendieben / Foto: Polizei Osnabrück

Am Montag (21. November) startete der Osnabrücker Weihnachtsmarkt. Dann heißt es auch „Vorsicht vor Taschendieben“. Denn im dichten Gedränge bieten sich laut Osnabrücker Polizei ideale Möglichkeiten für kriminelle Machenschaften der Diebe.

Allein im letzten Jahr verzeichnete die Polizeidirektion Osnabrück vom Teutoburger Wald bis zu den Ostfriesischen Inseln rund 630 Taschendiebstähle. Im Vergleich zum Vorjahr zwar ein Rückgang um 12 Prozent, allerdings seien hierbei auch coronabedingte Ausfälle und Umstände zu berücksichtigen. Auf Bundesebene gab es 2021 insgesamt rund 73.000 Taschendiebstähle. Die Polizei verrät die häufigsten Tricks der Täter und gibt praktische Tipps zum Schutz vor dem blitzschnellen Griff in Taschen und Mäntel.

„Die Zahl an Diebstählen mag im vergangenen Jahr sicher auch pandemiebedingt geringer gewesen sein, in diesem Jahr jedoch werden wieder mehr Menschen die Märkte besuchen. Damit nehmen auch die Tatgelegenheiten wieder zu“, sagt Harald Schmidt, Kriminaloberrat und Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. „Wir werden als Polizei auf den Weihnachtsmärkten in der Region sichtbar Präsenz zeigen und gemeinsam mit unseren Partnern für Sicherheit sorgen“, versichert Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück.

Das sind die Tricks der Diebe

Ein mögliches Szenario laut Polizei: Falsche Touristen bitten mit Stadtplan in der Hand um eine Wegbeschreibung. Während das Opfer Auskunft gibt, drängt sich zumeist ein Komplize des Täters – vorgeblich, um besser auf die Karte sehen zu können – nah an das Opfer heran. Da es während seiner Erklärung abgelenkt ist, kann der Dieb unbemerkt in dessen Tasche fassen. Eine weitere Person hingegen lässt „versehentlich“ ein Getränk auf das Opfer fallen oder beflecken es mit Ketchup oder Senf. Dann bieten die Täter freundlich an, die dreckige Jacke zu säubern – nebenbei geschieht der heimliche Griff in die Tasche. Wie die oben genannten und weitere Tricks funktionieren zeigt die Bundespolizei.

Taschendiebe arbeiten meistens in Gruppen, häufig zu viert: Der erste beobachtet die Umgebung, die zweite lenkt das Opfer ab, der dritte stiehlt, die vierte schließlich nimmt die Beute an sich und verschwindet in der Menschenmenge. Die Kriminellen werden selten auf frischer Tat erwischt, denn der ganze Vorgang dauert nur Sekunden – jedenfalls bei geübten Kriminellen. Bei Taschendieben handelt es sich häufig um professionelle Täter, die in ganz Europa agieren.

Die Erfahrung der Polizei zeigt, dass einige Eltern nicht davor zurückscheuen, ihre Kinder als Diebe loszuschicken – denn in Jungen und Mädchen sehen die Menschen keine Gefahr. 2021 waren 14,5 Prozent (512 Personen) der Tatverdächtigen unter 18 Jahre alt.

„Jedermann-Festnahme“ ist erlaubt

Diebstahlsopfer, die ihren Verlust erst später bemerken, können normalerweise keine Täterbeschreibung mehr abgeben. So bleiben die meisten Fälle ungelöst (2021 und 2020 betrug die Aufklärungsquote an Taschendiebstählen je nur 6,3 Prozent). Wird der Dieb hingegen ertappt, aber konnte entkommen, sollte man Folgendes tun: Tätermerkmale einprägen, den Notruf 110 wählen, sich um das Opfer kümmern und als Zeuge zur Verfügung stehen. Falls der Dieb nicht rechtzeitig flüchten konnte, dürfen Bürger ihn im Rahmen der sogenannten „Jedermann-Festnahme“ aufhalten und später der Polizei übergeben.

Diese Tipps der Polizei schützen vor Dieben:

  • Nehmen Sie nur so viel Geld und Zahlungskarten mit wie nötig.
  • Verwahren Sie Wertsachen in verschiedenen Innentaschen, die verschlossen sind.
  • Tragen Sie Taschen mit der verschlossenen Seite zum Körper.
  • Achten Sie besonders im Gedränge auf Tasche und Wertsachen.
  • Vorsicht, wenn jemand nahe an Sie heranrückt oder Sie anrempelt. Bestehen Sie darauf, dass der für Fremde übliche Abstand eingehalten wird.
  • Taschendiebe erkennt man oft an ihrem suchenden Blick. Sie sehen den Menschen nicht in die Augen, sondern spähen nach Beute.

Sollte die Bankkarte gestohlen werden, sollte umgehend gehandelt werden: Karte mit dem bundesweiten Sperrnotruf 116 116 für alle Girocards und die meisten Kreditkarten sofort sperren lassen und Anzeige bei der Polizei. Diese kann die Sperrung des elektronischen Lastschriftverfahrens per Unterschrift (SEPA-Lastschriften) veranlassen. Außerdem sollten Kontobewegungen geprüft und unbefugte Abbuchungen bei der Bank gemeldet werden.


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Polizei Pressestelle
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