Die Historikerin Christina Morina hat Angela Merkel, die langjährige Bundeskanzlerin, kurz vor dem Tag der deutschen Einheit für den Aufstieg der AfD in Ostdeutschland mitverantwortlich gemacht. Morina wirft Merkel vor, trotz ihrer Kenntnis der ostdeutschen demokratiepolitischen Lage nicht genug getan zu haben, um den Aufstieg der AfD zu verhindern.
Historikerin kritisiert Merkels Umgang mit AfD-Aufstieg in Ostdeutschland
Christina Morina, die an der Universität Bielefeld lehrt, äußerte sich kritisch über den Umgang der Kanzlerin mit dem Aufstieg der AfD. “Angela Merkel hätte mehr tun müssen, um den Aufstieg der AfD einzudämmen, der in ihrer Amtszeit passierte – weil sie besser Bescheid wusste”, sagte Morina dem “Tagesspiegel” (Montagsausgabe).
Merkels Reaktion auf demokratiepolitische Lage im Osten
Morinas Kritik bezieht sich auf das Thema, dass Merkel, die selbst in der DDR aufgewachsen ist, erst am Ende ihrer vierten Amtszeit die demokratiepolitische Lage im Osten klar angesprochen hat. “Das war zu spät”, meinte die Wissenschaftlerin und fügte hinzu: “Angesichts ihrer gründlichen Kenntnis Ostdeutschlands hätte ich erwartet, dass sie die Demokratieentwicklung dort konkreter, dezidierter zur Regierungsaufgabe macht.”
Morinas Arbeit zu Demokratie in Deutschland
Christina Morina, die selbst in Ostdeutschland aufwuchs, hat kürzlich das Buch “Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er-Jahren” veröffentlicht, in dem sie die Entwicklung der demokratischen Kultur in Deutschland beleuchtet.