Der stellvertretende Ministerpräsident von Hessen, Kaweh Mansoori (SPD), plädiert für eine finanzielle Entlastung der Verbraucher und Unternehmen bei den Kosten für den Stromnetzausbau. Er ruft dazu auf, einen Teil der Kosten über Steuermittel zu finanzieren und die Planung des Ausbaus der Stromnetze zu überdenken.
Finanzierung des Netzausbaus teils über Steuermittel
Kaweh Mansoori (SPD), der stellvertretende Ministerpräsident von Hessen und Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum im Kabinett von Boris Rhein (CDU), fordert eine finanzielle Entlastung der Verbraucher und Unternehmen bei den Kosten für den Stromnetzausbau. “Es kann nicht sein, dass der gesamte Ausbau der Stromnetze ausschließlich über die Stromkunden und die Unternehmen finanziert wird”, sagte Mansoori den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wie bei einer Bundesautobahn sollten die Kosten auch beim Netzausbau zum Teil über Steuermittel finanziert werden.
Neuordnung der Planung für den Netzausbau
Neben der Finanzierung fordert Mansoori auch eine Überarbeitung der Planung des Ausbaus der Stromnetze. “Wir müssen viel stärker auf die Kosten achten und auch den Vorrang von Erdkabeln gegenüber Freileitungen beenden”, so Mansoori. In Deutschland sollen große Stromautobahnen den Windstrom vom Norden in den energieintensiven Süden transportieren. Die für die Umsetzung der Energiewende notwendigen Trassen sollen überwiegend unterirdisch mittels Erdkabel verlegt werden.
Kritik an der bevorzugten Verwendung von Erdkabeln
Die Bundesnetzagentur hatte kürzlich berechnet, dass sich 35,3 Milliarden Euro einsparen ließen, wenn statt Erdkabeln Freileitungen verlegt würden. Davon würden auch die Verbraucher profitieren, denn die Kosten für den Netzausbau werden über die Netzentgelte an die Stromkunden weitergegeben. Der Vorrang für Erdverkabelungen beim Leitungsausbau wurde 2016 von der Großen Koalition aus CDU und SPD eingeführt und bisher nicht hinterfragt.
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