Nach massiven Protesten der Fußballfans in Bundesligastadien, bei denen Tennisbälle auf das Spielfeld geworfen wurden, äußert sich der Vorsänger der Hertha-Ultragruppierung Harlekins, “Kreisel”. Trotz möglicher Strafen für den Verein fordert er, dass der Protest fortgesetzt wird, bis ihr Anliegen endlich ernst genommen wird.
“Der Protest ist nicht vorbei”
“Kreisel”, Vorsänger der Hertha-Ultragruppierung Harlekins, meldet sich nach den Tennisballprotesten der Fußballfans in vielen Stadien der Bundesliga zu Wort. Wie er dem “Spiegel” mitteilte, seien die bisherigen Proteste noch lange nicht abgeschlossen. “Zum jetzigen Zeitpunkt hat man ja noch nichts erreicht, außer, dass etwas mehr über die Proteste gesprochen wird. Die leichteren Protestformen, etwa das Schweigen, haben ja kaum Aufmerksamkeit erzeugt. Persönlich wünsche ich mir, dass die Proteste weitergehen, bis unser Anliegen endlich ernst genommen wird.”
Brisanter Hintergrund
Der Hintergrund der Proteste ist die Abstimmung für einen geplanten Investoreneinstieg in der Deutschen Fußballliga DFL. Hier fordert “Kreisel” eine Wiederholung der geheimen Wahl, die “offen und transparent” sein soll, sodass klar ersichtlich ist, wie abgestimmt wird.
Strafen für Proteste
Bei den Protesten am vergangenen Wochenende gegen den Hamburger SV hatten die Hertha-Fans Tennisbälle auf den Rasen geworfen und so eine Spielunterbrechung von mehr als einer halben Stunde provoziert. Die daraus resultierenden Strafen für den Verein bedauert “Kreisel”, sieht sie aber als notwendig an: “Der Kollateralschaden ist bei unserem klammen Verein natürlich äußerst ungünstig und es tut uns auch weh, wenn Hertha Strafen zahlen muss. Wir gehen dahin, weil wir Hertha lieben. Aber im Sinne eines Fußballs, der vereinsorientiert bleiben soll, war es das wert – auch wenn es bis hierhin noch nicht für jedermann nachvollziehbar sein wird.”
Für Fans und Verein
In seiner abschließenden Mitteilung betont “Kreisel” die Wichtigkeit der Fans für den Fußball: “Das Fan-Dasein findet im Stadion statt, wir gestalten dieses Erlebnis maßgeblich mit. Wir sind keine Randnotiz im gesamten Fussballzirkus. Vielmehr sind wir die Basis dessen, welche sich derzeit gegen die drohende Entwicklung zu wehren versucht und den Fußball vor dem totalen Ausverkauf sämtlicher Werte und Emotionen schützen möchte.”
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