Osnabrücks Problemzone, das Gebiet rund um Neumarkt und die Johannisstraße, bekommt nun professionelle Hilfe. Marie Veltmaat tritt ihren Job als „Quartiersmanagerin“ an und soll helfen, das Quartier wiederzubeleben.
Dass diese Aufgabe nicht leicht sein wird, daraus machten Oberbürgermeisterin Katharina Pötter und Alexander Illenseer, Geschäftsführer der Marketing Osnabrück GmbH, bei der Vorstellung der „Kümmerin“ direkt in der Johannisstraße keinen Hehl.
Zwischen Goldankauf, Billigläden, Dönerbuden und den wenigen noch verbliebenen Einzelhandelsgeschäften aus besseren Tagen – als die Johannisstraße noch auf Augenhöhe mit der Großen Straße agierte – stellte sich Marie Veltmaat einem ersten Pressegespräch.
In Sichtweite waren derweil Beamte in Zivil und in Uniform damit beschäftigt, Personenkontrollen in der dort inzwischen heimischen Alkoholiker- und Drogenszene durchzuführen. Alltag in der Schmuddelecke der Stadt.
Es tut sich viel am Neumarkt und in der Johannisstraße
Große Hoffnung, so die Oberbürgermeisterin, setzen Politik und Verwaltung auf die Fertigstellung der Johannisstraße, die im Zeitplan sei und im Bereich der Johanniskirche auch bereits weit fortgeschritten ist.
In absehbarer Zeit rechnet Pötter auch mit einer Umgestaltung des Neumarkts.
Weitere Impulse werden von der Fertigstellung des „Zauberwürfels“ (Baulos 2) sowie vom Neubau eines Hotels auf der Fläche der ehemaligen Sportarena erwartet. Und auch die Neu-Nutzung des ehemaligen Kaufhof-Kaufhauses als „Osnabrücker Ding“ wird positiv auf Neumarkt und Johannisstraße einwirken, ist sich die Oberbürgermeisterin sicher. Weitere Impulse soll die Bebauung der Freifläche bringen, die einst das Sinn-Leffers-Kaufhaus beherbergte – und schließlich das Mammutprojekt „Johannishöfe“, dem dann auch die Schrottimmobilien YPSO- und Kachelhaus weichen werden.
Quartiersmanagerin Marie Veltmaat hat Anfang März bei der Marketing Osnabrück GmbH ihre Stelle angetreten, bleibt formell jedoch bei der CIMA, einem Beratungsunternehmen für Stadtentwicklung, angestellt. Veltmaat hat Soziologie und Humangeographie an der Universität Göttingen sowie Soziologie mit dem Schwerpunkt Stadt und Raum an der Technischen Universität Darmstadt studiert. Ihr Studium hat sie mit dem Master abgeschlossen.
Quartiersmanagerin soll eigenes Büro am Neumarkt beziehen
Zu den Aufgaben der Quartiersmanagerin gehört die Belebung der Straße, die Baustellenkommunikation und die Vernetzung der Werbetreibenden mit den richtigen Ansprechpersonen aus der Verwaltung. „Ich bin Ansprechpartnerin für die Menschen, die in der Johannisstraße leben, arbeiten oder zu Besuch sind. Mein Ziel ist es, die Straße nach der langen Baustellenzeit wiederzubeleben und gemeinsam mit den Akteuren vor Ort eine positive Entwicklung herbeizuführen.“ Durch ihre Arbeit bei der CIMA verfügt Marie Veltmaat über ein großes Netzwerk im Bereich des Quartiersmanagements und wird dieses nun in der Stadt Osnabrück nutzen und weiter ausbauen. In einem eigenen Büro vor Ort wird sie zukünftig eine offene Tür für die Probleme der Anlieger haben.
Bauarbeiten der Johannisstraße voraussichtlich im August beendet
Aus der Sicht von Oberbürgermeisterin Katharina Pötter liegen die schwierigen Zeiten mit dem sichtbaren, täglichen Baufortschritt an der Straße nun fast in der Vergangenheit. Sie blickt optimistisch in die Zukunft und erwartet nach den Bauarbeiten eine deutliche Aufwertung der Straße und des ganzen Quartiers: „Die Bauarbeiten an der Oberfläche der Johannisstraße werden voraussichtlich im August abgeschlossen sein. Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, dass mit Marie Veltmaat als Quartiersmanagerin eine Ansprechpartnerin für die Gewerbetreibenden vor Ort erreichbar ist. Gleichzeitig dient sie als Sprachrohr in die Stadtverwaltung und kann somit die individuellen Probleme vor Ort an den richtigen Stellen platzieren.“
Auch Altstadt soll wichtige Impulse erhalten
Ein ganz anderes soziales und wirtschaftliches Umfeld, bezüglich vieler ungenutzter Einzelhandelsflächen aber eine gleiche Grundproblematik, erwartet Marie Veltmaat in der Osnabrücker Altstadt. Auch dort soll sie zukünftig wichtige Impulse einbringen, um den Leerstand zu bekämpfen.