In einer jüngsten Stellungnahme warnt Jürgen Heraeus, der langjährige Vorstands- und Aufsichtsratschef der Heraeus-Gruppe, vor einer „politisch gewollten Vollkasko-Mentalität“ und kritisiert die aktuelle Regierung für ihre Haltung dazu. Er stellt die Frage, ob der wachsende Sozialstaat und die Erwartungen einer „Wohlfühlgesellschaft“ langfristig tragbar sind.
Warnung vor „Vollkasko-Mentalität“
Jürgen Heraeus, der ehemalige Chef der Heraeus-Gruppe, äußert seine Bedenken über den wachsenden Sozialstaat und fordert ein Umdenken. In einem Interview mit dem Magazin Focus warnt er vor einer „politisch gewollten Vollkasko-Mentalität“ und kritisiert die „Wohlfühlgesellschaft“, die „alle Arten von Zumutungen ablehnt“.
Forderungen nach Vier-Tage-Woche
Heraeus beklagt die aktuellen Gewerkschaftsforderungen nach einer Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich und betont, dass „jene, die noch geregelter Arbeit nachgehen, sehen, dass es Dank wachsender Sozialleistungen eigentlich auch ohne geht“. Er stellt weiter fest, dass die Zeiten vorbei sind, „als wir uns das wirklich leisten konnten. Wir können auch nicht mehr jede Lücke mit Staatshilfen stopfen.“
Kritik an Großzügigkeit des Sozialstaats
Der Unternehmer kritisiert zudem andere Aspekte des Sozialstaats in Deutschland und vergleicht sie mit anderen Ländern: „In anderen Ländern gebe es „keine 30 Tage Urlaub plus 15 Feiertage plus Elternzeit plus Lohnfortzahlung im Krankheitsfall plus plus plus““. Weiterhin hebt er hervor, dass „die Menschen auch nicht im Schnitt 19,4 Tage pro Jahr krank“ sind, wie es die Techniker Krankenkasse für Deutschland ausgerechnet hat.
Appell an die Regierung
Seinem Unmut Ausdruck verleihend, kritisiert Heraeus die aktuelle Regierung für deren Sympathie für den wachsenden Sozialstaat. Sein Fazit lautet: „Die aktuelle Regierung hat für all das Verständnis, statt dass mal jemand sagt: Wir müssen wieder ranklotzen.“ Dies stellt einen Appell an die Regierung dar, die bestehende Sozialpolitik zu überdenken und mehr auf Leistung und Produktivität zu setzen.
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