Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger fordert von Deutschland uneingeschränkte Unterstützung für Israel, nicht ausgeschlossen seien auch militärische Maßnahmen. In Anbetracht einer möglichen weiteren Eskalation des Konflikts mit der Hamas kritisiert er die deutsche Asylpolitik und äußert sich besorgt über Reaktionen auf die jüngsten Konflikte in Deutschland.
Kissinger fordert Unterstützung Israels durch Deutschland
Henry Kissinger, ehemaliger Außenminister der Vereinigten Staaten, forderte in einem Interview mit dem TV-Sender „Welt“ eine uneingeschränkte Unterstützung Israels durch Deutschland. „Im Extremfall auch militärisch“, wie er betonte. Dabei schloss er eine weitere Eskalation des aktuellen Krieges nicht aus, einschließlich eines möglichen israelischen Angriffs auf den Iran, der die Hamas unterstützt.
Israel erhielt trotz Zugeständnissen keinen Frieden
Obwohl Israel den Palästinensern 2005 mit dem Abzug aus dem Gazastreifen ihr Land zurückgab, bekam das Land dafür laut Kissinger keinen Frieden. „Man kann Leuten keine Zugeständnisse mehr machen, die durch ihre Taten gezeigt haben, dass es keinen Frieden geben wird. Es muss eine Strafe geben“, forderte er.
Europa sollte klares Signal senden
Von der Europäischen Union erwartet Kissinger, dass sie Staaten, die in den Krieg eingreifen möchten, deutlich macht, dass dies einen Preis haben wird. Der Krieg gegen Israel sei ein fundamentaler Angriff auf das internationale System und könne auch Europa treffen.
Deutsche Asylpolitik in der Kritik
Der gebürtige Deutsche, der als Jude vor dem Holocaust flüchten musste, bezeichnete die Reaktionen auf den aktuellen Konflikt in Deutschland als „schmerzlich“. Besonders brisant sei dabei die deutsche Asylpolitik, die er als Fehler ansah. „Es war ein schwerer Fehler, so viele Menschen völlig verschiedener Kulturen, Religionen und Überzeugungen hereinzulassen, weil es Interessengruppen hervorbringt in den Ländern“, so Kissinger.