Wer sich das Ja-Wort geben will, sollte nicht unbedingt auf die Idee kommen dies in Bielefeld oder Münster zu tun. Selbst wenn man nicht allein diese beiden Städte betrachtet, mit denen sich Osnabrück schon fast zwanghaft vergleicht: Auch im bundesweiten Vergleich ist Heiraten in Osnabrück eine relativ günstige Angelegenheit.
Allerdings sollten sich zukünftige Brautpaare beeilen, die Erfahrung zeigt: Von Hundesteuer bis Parkgebühr, in Osnabrück wird gerne und schnell an der Preisschraube gedreht. Aber noch „lohnt“ sich eine Hochzeit in Osnabrück auch finanziell, wenn die Alternativen Münster oder Bielefeld sind.
Das Vergleichsportal Netzsieger (netzsieger.de) ermittelte die Kosten, die von den Stadtverwaltungen in den 20 größten deutschen Städten verlangt werden, und diese unterscheiden sich deutlich. Der Vollständigkeit halber haben wir in dieses Ranking die Hasestadt eingefügt, die (noch) nicht zu den 20 größten Städten der Republik zählt.
Anmeldung in Münster 65 Euro, in Osnabrück nur 40 Euro
Die Trauung will angemeldet, vollzogen und die Urkunden ausgestellt werden. Was den Spitzenwert allein für die Heirat im Standesamt angeht, liegt Münster mit 65 Euro vor Dortmund mit 61 Euro. Die meisten Standesämter im Vergleich begnügen sich derweil mit 40 Euro, wie in Berlin, Hamburg, Köln und Osnabrück. Bielefeld verlangt immerhin noch 50 Euro.
Münster verlangt von Ausländern keinen Aufpreis
Wer einen Partner mit ausländischer Staatsbürgerschaft heiratet, verschafft dem Amt zusätzliche Arbeit. Und Mühen wollen bezahlt werden. Osnabrück verlangt dafür die doppelte Gebühr, also 80 Euro. Hier liegt Bielefeld mit ebenfalls 80 Euro gleichauf, nur im in dieser Beziehung offensichtlich weltoffenen Münster gibt es keinen Aufpreis für Ausländer.
Am meisten kassiert Dortmund mit 101 Euro von Ehepaaren, bei denen mindestens ein Partner einen nicht-deutschen Pass besitzt. Am günstigsten ist die internationale Hochzeit derweil in Hamburg mit 60 Euro und Frankfurt am Main mit 63 Euro.
Am Samstag heiraten? Luxus in Bonn und Wuppertal
Paare, die Geld sparen möchten, sollten ihren Hochzeitstermin in die Öffnungszeiten ihres Standesamtes legen. Einerseits dürften viele Freunde und Familienangehörige unter der Woche ohnehin andere Verpflichtungen haben, andererseits kostet die Heirat an einem Samstag bzw. außerhalb der Öffnungszeiten von Amtswegen auch mehr. Besonders viel für diesen Luxus rufen die Standesämter in Bonn und Wuppertal auf: 200 Euro. Münster möchte vergleichsweise noch stolze 107 Euro haben, während Osnabrück mit 80 Euro leicht vor Bielefeld liegt, wo nur eine Pauschale in Höhe von 70 Euro in Rechnung gestellt wird.
Heiratsurkunde in Bielefeld und Münster am teuersten
Bundesweit nahezu einheitlich sind die Preise für die Heiratsurkunde. 13 der 20 Städte im Vergleich verlangen für die Ausstellung zehn Euro, in Osnabrück ist das nicht anders. In Münster, Dortmund und Bielefeld sind es jedoch 14 Euro. Ein Aufschlag von 40 Prozent! Wer ein weiteres Exemplar der Urkunde benötigt, muss sich in der Regel auf Kosten zwischen fünf und sechs Euro einstellen. In Osnabrück sind es fünf Euro.
Nur in Münster kostet jede weitere Urkunde neun Euro, unter den 20 größten Städten Deutschlands ein Spitzenwert.
Hier alle Informationen des Osnabrücker Standesamts auf einen Blick.