Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat vorgeschlagen, arbeitende Familien durch Zuschüsse für haushaltsnahe Dienstleistungen zu entlasten.
„Ich möchte, dass auch Normalverdiener-Familien sich eine Reinigungskraft oder einen Babysitter leisten können“, sagte Heil den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Samstagsausgaben). Er wolle, dass es ein Familienbudget für Alltagshelfer gebe.
„Ich habe dazu ein konkretes Modell erarbeitet. Das war mit Herrn Lindner nicht mehr durchsetzbar, obwohl es vereinbart war“, so Heil. Sein Vorschlag: Der Staat zahlt einen Zuschuss an arbeitende Menschen mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen, wenn sie Alltagshelfer, wie zum Beispiel eine Haushaltshilfe, einstellen. „Entscheidende Bedingung: Die Arbeit muss angemeldet und sozialversicherungspflichtig sein. So entlasten wir nicht nur Familien, sondern wir drängen auch die Schwarzarbeit zurück und schaffen mehr Raum für die eigene Arbeit“, so Heil.
Mit einer speziellen „Alltagshilfe-App“ soll die Leistung „leicht und unbürokratisch zugänglich“ sein.
Dass eine Expertenkommission des Bundesfinanzministeriums jüngst die steuerliche Absetzbarkeit von haushaltsnahen Dienstleistungen kritisiert hatte, weil davon besserverdienende Haushalte profitierten, sei etwas anderes, sagte Heil: „Es ist schon ein Unterschied, ob man Dinge mit der Gießkanne macht oder gezielt ein Budget für untere und mittlere Einkommen schafft.“
Foto: Mutter mit Kind und Kinderwagen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur