Bei den anstehenden Neuwahlen nach dem Bruch der Ampelkoalition soll Heidi Reichinnek, ehemaliges Mitglied im Stadtrat von Osnabrück, die Linkspartei vor dem Untergang retten. Der Parteivorstand hat am Sonntagvormittag beschlossen, dass Jan van Aken und Heidi Reichinnek die Partei als Spitzenkandidaten in den Bundestagswahlkampf führen sollen.
Die kommenden Bundestagswahlen sind für die aus der SED hervorgegangene Linkspartei eine große Herausforderung, da aktuelle Wahlumfragen gegenüber 2021 ein in etwa nur noch halbiertes Wählerpotential prognostizieren.
Aktuell ist die Linke nur durch über eine Besonderheit im Wahlrecht im Bundestag vertreten. Durch drei gewonnene Direktmandate und die sogenannte Grundmandatsklausel ist es möglich, dass auch Kleinstparteien im Bundestag Sitz und Stimme erhalten.
Heidi Reichinnek sammelte Erfahrungen im Stadtrat von Osnabrück
Die in Sachsen-Anhalt geborene und aufgewachsene Heidi Reichinnek ist aktuell Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Linken. Von November 2016 bis Oktober 2021 war sie Mitglied im Rat der Stadt Osnabrück. Reichinnek kandidierte für die Bundestagswahl 2021 im Wahlkreis Stadt Osnabrück sowie auf Platz 3 der niedersächsischen Landesliste der Linkspartei und zog über die Liste in den Deutschen Bundestag ein.
Hohe Reichweite für linke Themen bei TikTok
Reichinnek ist sehr aktiv bei TikTok, wo ihre Kurzvideos zu linken Themen von den dort überwiegend konservativ eingestellten jungen Nutzern oft hart kritisiert werden, allerdings auch eine hohe Reichweite erzielen.
Der Mann neben dem in Osnabrück auch als „rote Heidi“ bekannten Ost-Import, Jan van Aken, wurde vor drei Wochen von den Delegierten des Linkenparteitags in Halle zum Co-Parteivorsitzenden gewählt und bildet zusammen mit Ines Schwerdtner eine Doppelspitze.