Das Heger Holz und das Natruper Holz sind für viele Menschen in Osnabrück beliebte Erholungsorte. Doch Hundebesitzer stehen seit einiger Zeit vor einer Herausforderung: Die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner, ordentlich in Plastiktüten verpackt, dürfen nicht mehr in die Mülleimer des Waldes geworfen werden. Ein regelmäßiger Spaziergänger wandte sich an unsere Redaktion und fragte: „Warum ist das so?“
Heger Laischaft äußert sich
Die Antwort liefert uns Gerhard Gust, Wort- und Buchhalter der Heger Laischaft, die für die Bewirtschaftung des Heger Holzes verantwortlich ist. Die Heger Laischaft besteht aus zwölf ehrenamtlich tätigen Personen im Vorstand sowie 248 Personen oder Institutionen, die seit 1560 entsprechende Gerechtigkeiten an der Heger Laischaft halten und sich unter anderem um die Pflege des 300 Jahre alten Waldstücks kümmern. So säubern sie beispielsweise regelmäßig die Mülleimer entlang der Wege und Bänke – und das ohne Entlohnung.
„In regelmäßigen Abständen reinigen wir die Mülleimer und entsorgen den Restmüll kostenpflichtig über unsere eigenen Müllbehältnisse“, erklärt Gust gegenüber der HASEPOST. „Das ist alles ehrenamtlich organisiert. Völlig unverständlich ist allerdings das Verpacken der Hinterlassenschaften in Plastiktüten, wenn sich die Hunde im Waldbestand lösen.“
Natur versus Müllproblematik
Vor allem in den Sommermonaten wird die Entsorgung der vollen Mülleimer zur Herausforderung – insbesondere, wenn diese Tüten an stark frequentierten Bänken und Verweilplätzen landen. „Gerade geruchstechnisch ist das eine echte Zumutung“, so Gust. Er sagt, dass die Natur das Problem „deutlich besser regelt“ – etwa durch den natürlichen Abbau, bei dem auch Schnecken ihren Beitrag leisten.
Dennoch betont die Heger Laischaft, dass Hundebesitzer die Hinterlassenschaften nicht einfach auf den Wegen liegen lassen sollten: „Auf unseren neun Kilometer langen Waldwegen müssen die Hundehaufen unbedingt entsorgt werden. Aber jeder Hund sucht sich doch ohnehin eine geschützte Deckung beim Lösen“, so Gust.
Folgen für die Zukunft?
Der Pflegeaufwand für die Mülleimer sei enorm, und die Laischaft prüft bereits, welche Konsequenzen die aktuelle Situation haben könnte. „Was passiert, wenn Bänke und Schilder aus Verkehrssicherungsgründen – wie kürzlich in Georgsmarienhütte – entfernt werden müssen, können wir heute noch nicht abschließend beantworten“, sagt Gust. „Wir beobachten die weiteren Entwicklungen.“
Für Hundebesitzer bedeutet es letztendlich: Wer mit seinem Vierbeiner im Heger Holz spazieren geht, sollte entweder die Hinterlassenschaften im Wald selbst verrotten lassen – sofern sie abseits der Wege liegen – oder die Tüte wieder mit nach Hause nehmen.