Deutschland hat 2022 eine signifikante Reduzierung des Aufkommens an Haushaltsabfällen verzeichnet, die erstmals seit Beginn der Erhebung im Jahr 2004 die niedrigsten Pro-Kopf-Werte erreicht. Trotz eines Bevölkerungszuwachses sanken die gesammelten Haushaltsabfälle um 1,1 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr und sogar um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.
Statistiken zum Haushaltsabfall
Die vom Statistischen Bundesamt vorgelegten Daten zeigen, dass im Jahr 2022 insgesamt 37,0 Millionen Tonnen Haushaltsabfälle eingesammelt wurden, etwa 3,3 Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr. Beeindruckend ist, dass dies trotz einer Bevölkerungszunahme von 1,1 Millionen Menschen erzielt wurde. Pro Kopf wurden im Jahr 2022 rund 438 Kilogramm Haushaltsabfälle eingesammelt, etwa 46 Kilogramm weniger als im pandemiebedingten Jahr 2021 und 19 Kilogramm weniger als im Jahr 2019.
Von den in 2022 gesammelten Haushaltsabfällen entfielen jeweils etwa ein Drittel auf Hausmüll (34 Prozent) und getrennt gesammelte Wertstoffe (31 Prozent), während organische Abfälle etwa ein Viertel (27 Prozent) ausmachten. Unter den weiteren Anteilen konnten Sperrmüll (7 Prozent) und sonstige Abfälle, wie Batterien und Farben, nur geringfügige Anteile (0,5 Prozent) ausmachen.
Bioabfälle verzeichnen stärksten Rückgang
Der Bereich mit dem stärksten Rückgang von 1,3 Millionen Tonnen oder 11,4 Prozent im Jahr 2022 war der der Bioabfälle. Dieses Segment umfasst Abfälle aus der Biotonne sowie Garten- und Parkabfälle und machte insgesamt 9,9 Millionen Tonnen aus, was einem Pro-Kopf-Aufkommen von 117 Kilogramm entspricht. Zuletzt wurde 2013 ein geringeres Pro-Kopf-Aufkommen an Bioabfällen verzeichnet.
Haus- und Sperrmüll rückläufig
Haus- und Sperrmüll machte 2022 etwa zwei Fünftel des gesamten Aufkommens an Haushaltsabfällen aus, mit etwa 15,3 Millionen Tonnen. Hier ging das Aufkommen im Vergleich zu 2021 um 1,0 Millionen Tonnen oder 6,4 Prozent zurück. Pro Kopf betrug das Aufkommen 181 Kilogramm, der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2004. Hierbei wiesen die von der Flutkatastrophe 2021 stark betroffenen Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz den stärksten Pro-Kopf-Rückgang auf.
Wertstoffe ebenfalls rückläufig
Die Menge der getrennt gesammelten Wertstoffe, die unter anderem Papier, Pappe, Plastik- und Metallverpackungen oder Glas einschließen, ging um 0,9 Millionen Tonnen oder 7,1 Prozent auf 11,6 Millionen Tonnen zurück. Damit wurde auch in dieser Kategorie der niedrigste Pro-Kopf-Wert von 137 Kilogramm seit der Erhebung im Jahr 2004 erreicht.
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