Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nicola Buhlinger-Göpfarth, die Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes, äußert kritische Bedenken zu den Telemedizin-Vorschlägen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Inmitten des bestehenden Fachkräftemangels in der Medizinbranche stellt sie die Frage nach der Umsetzbarkeit solcher Reformen.
Neue Vorschläge für Telemedizin stoßen auf Kritik
Nicola Buhlinger-Göpfarth, Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes, kommentiert die ehrgeizigen Reformvorschläge des Bundesgesundheitsministers skeptisch. „Wo sollen die Ärzte und die nichtärztlichen Fachkräfte herkommen, die in Zeiten des Fachkräftemangels das alles stemmen“, fragte sie in der „Rheinischen Post“. Hausärzte und andere Kollegen, die seit Jahren am Limit arbeiten, müssten nun ihre Sprechzeiten einschränken, um Notfall-Telemedizin anzubieten – eine Maßnahme, die Buhlinger-Göpfarth als kontraproduktiv betrachtet.
Die Telemedizin als Herausforderung
Buhlinger-Göpfarth zeigte sich besorgt über das vorgeschlagene 24/7-Telemedizin-Angebot und die damit verbundene Arbeitserweiterung für praktizierende Ärzte. Die Politik sollte genauer prüfen, welche Maßnahmen wirklich produktiv seien und welchen es nicht hilft, so die Bundesvorsitzende. Sie betonte: „Ein 24/7-Telemedizin-Angebot, parallel zu den normalen Praxisöffnungszeiten, gehört da sicherlich nicht dazu“.
Reformansätze mit positiven Aspekten
Trotz ihrer Kritik erkennt Buhlinger-Göpfarth in dem Eckpunktepapier von Lauterbach auch positive Aspekte. Sie begrüßt die geplante Stärkung der Patientensteuerung über die Notfallnummern 116117 und 112 sowie über integrierte Notfallzentren. Sie fügte hinzu, dass die Zeiten der Ärzteschwemme vorbei seien und die Branche nun vor einem massiven Fachkräftemangel stehe. Dieser Status quo sollte bei Reformüberlegungen unbedingt berücksichtigt werden.
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