Die deutschen Hausärzte weisen die Forderungen der Arbeitgeber für die Abschaffung der telefonischen Krankschreibung zurück. Sie betonen die Wichtigkeit dieser Maßnahme zur Entbürokratisierung des Gesundheitswesens und warnen vor den Risiken einer Abschaffung in Infektionszeiten.
Behauptungen der Arbeitgeber zurückgewiesen
Nicola Buhlinger-Göpfarth, Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, hat in einem Interview mit der „Rheinischen Post“ die Position der Ärzteschaft deutlich gemacht: „Die Einführung der Telefon-AU war aus medizinischer Sicht sinnvoll und ist bisher eine der ganz wenigen erfolgreichen politischen Maßnahmen zur Entbürokratisierung des Gesundheitswesens. Sie jetzt abzuschaffen, wäre schlichtweg absurd.“
Risiken bei Abschaffung der telefonischen Krankschreibung
Die Bundesvorsitzende warnte zudem vor den Folgen einer solchen Maßnahme, vor allem in den bevorstehenden Infektmonaten: „Wer jetzt die telefonische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) abschaffen wolle, riskiert die Patientenversorgung in den Infektmonaten. Unsere Praxen haben definitiv nicht die Kapazitäten, die Folgen irgendwelcher Scheinlösungen einzelner Politiker auszubaden.“
Keine Bestätigung für Missbrauchsunterstellungen
Buhlinger-Göpfarth wies auch die Behauptungen zurück, dass Patienten die telefonische AU zur Umgehung des Arztbesuchs nutzen könnten: „Die Unterstellungen, dass sich die Menschen mithilfe der Telefon-AU einen schlanken Fuß machen, können wir aus unserer täglichen Arbeit nicht bestätigen.“
Trotz der Gegenargumente seitens der Ärzteschaft bleiben die Arbeitgeber bei ihrer Forderung. Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA), sagte dazu der „Rheinischen Post“: „Lasst uns zurückkehren zum bewährten Verfahren. Ungerechtfertigte Praktiken von digitalen Geschäftemachern müssen unterbunden werden. Das lässt Missbrauch wahrscheinlich erscheinen.“
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