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Hausärzte fordern Bonusmodelle zur Entlastung des Gesundheitssystems

Angesichts überfüllter Wartezimmer und knapper Arzttermine begrüßen Hausärzte die vorgeschlagene Einführung von Bonusmodellen zur Steuerung der Patientenströme. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant einen solchen Bonus für Patienten, die sich bei Krankheit zuerst an ihren Hausarzt wenden, während Kassenärzte-Chef Andreas Gassen sogar einen jährlichen Bonus von 100 Euro vorschlägt.

Patientensteuerung als Gebot der Stunde

Markus Beier, Bundesvorsitzender des Hausärzteverbandes, betonte im Gespräch mit dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”, dass die Patientensteuerung das Gebot der Stunde sei. “Ansonsten bewegt sich das System langsam, aber sicher in Richtung Kollaps”, warnte er. Beier zufolge wären stärkere Patientensteuerungsmaßnahmen vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen, doch selbst der jüngste Ärztetag habe sich in seinem Leitantrag dafür stark gemacht.

Bonussystem als Ergänzung zur Hausarztzentrierten Versorgung

Karl Lauterbach (SPD) strebt eine Förderung der sogenannten Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) an, indem er Patienten, die sich bei Krankheit als Erstes an ihren Hausarzt wenden und von dort an Fachärzte überwiesen werden, einen jährlichen Bonus von mindestens 30 Euro in Aussicht stellt. Sie sollen sich dafür bei ihrem Hausarzt einschreiben. Andreas Gassen, der Chef der Kassenärzte, hat einen noch höheren Bonus vorgeschlagen – 100 Euro pro Jahr.

Beier betonte, dass bereits neun Millionen Patienten die HZV freiwillig nutzen. Er sprach sich dafür aus, diese Versorgungsform durch die Einführung von Boni zu stärken und zu ergänzen.

Warnung vor chaotischen Strukturen

Beier warnte jedoch vor der Zulassung weiterer Fachärzte wie Gynäkologen als ersten Anlaufpunkt für Patienten. “Dann landen wir am Ende des Tages in genau den gleichen chaotischen Strukturen, aus denen wir eigentlich raus wollen”, mahnte er. Beier plädiert daher für einen klaren Weg: “Erst zur Hausärztin oder zum Hausarzt, von dort geht es dann im Zweifel weiter zu den Gebietsfachärzten”. Dieser Weg der Patientensteuerung könne die drohende Überlastung des Gesundheitssystems verhindern.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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