HASEPOST
 
HASEPOST

HASEPOST-Leser beobachten abstürzenden Weltraumschrott (oder Sternschnuppe)

Freitagabend gegen 19:19 Uhr in der Höhe von Münster, also südlich von Osnabrück, sollte der Vorbeiflug – womöglich sogar der Absturz – von ausgemusterten Akkus der Internationalen Raumstation ISS beobachtet werden können.

Nur etwa eine Stunde vorher zeigten die die Warnapps Katwarn und Nina eine Warnmeldung an, die anders als noch am Donnerstag gemeldet, nun eine deutlich weiter nördlich verlaufende Flugbahn als ursprünglich angenommen ankündigte.

Wenig spektakuläres Himmelsereignis am Freitagabend

Und tatsächlich, zahlreiche Leserinnen und Leser konnten zum angekündigten Zeitpunkt den Vorbeiflug am Himmel über dem Osnabrücker Land verfolgen. Doch ein Knallgeräusch oder großartige Lichterscheinungen waren – glaubt man den Schilderungen bei Facebook – nicht zu sehen. Es muss wohl mehr wie zwei schnell vorbeiziehende Satelliten gewesen sein, die auch sonst am Abendhimmel häufig zu beobachten sind. Die ganze Angelegenheit stellte sich somit als eher unspektakulär heraus.

Das Weltraumlagezentrum der Bundeswehr im niederrheinischen Uedem teilte nach dem Überflug, der tatsächlich leicht verspätet gegen 19:21 Uhr stattgefunden hat, mit, dass der Absturz schließlich über dem Atlantik erfolgt sei.

Deutlich spektakulärer, was kurz vor 23:00 Uhr zu sehen war

Einige Leserinnen und Leser berichteten aber auch von einer besonderen Sichtung knapp dreieinhalb Stunden später. War es ebenfalls ein Teil der herabstürzenden ISS-Batteriepakete, das als helles Lichtereignis wahrgenommen wurde, oder war es eine Sternschnuppe, die zufällig am gleichen Abend niederging?

So schreibt uns ein Leser, der sich selbst mit SG abkürzt aus dem Taunus, dass er kurz vor 23 Uhr “in völliger Dunkelheit im Himmel so etwas wie eine Sternschnuppe” gesehen habe, die “sehr hell” gewesen sei. Aus dem Bereich Osnabrück, aber ohne Zeitangabe, stammt die Sichtung von Michael Schimming, der beim Auffahren auf die Autobahn in Fahrtrichtung Hannover “einen Schweif” am Himmel sehen konnte, dessen “vorderer Teil grünlich schimmerte” und ihn an eine Signalrakete erinnerte.

Wolfgang Kämpf hingegen kann sehr präzise 22:43 Uhr angeben, als er in seinem Garten in Bissendorf-Nemden stehend, in Blickrichtung Bissendorf/Osnabrück, ein Objekt wahrnehmen konnte: “Links von mir am Himmel, aus Richtung Melle kommend, lautlos in Richtung Bissendorf/Osnabrück fliegend, stürzte ein einem Kometen gleichendes Objekt in Richtung Erde. Es war superschnell, hatte eine gelbfarbene kugelförmige Form. Das ganze war von grellem hellen Licht umgegeben. Der Schweif hatte eine rot, gelb, blau und grün flackernde Färbung.”

Video-Aufnahme von Andreas Taubitz

Vermutlich das gleiche Objekt wurde auch von unserer Leserin Sonita Borucki beobachtet, die als Zeitpunkt gegen 22:50 Uhr angibt. “Wir haben in Warendorf ein sehr schnelles grünes Licht am Himmel sichten können, was ähnlich wie eine Rakete aussah und auf einmal ein sehr grell grün aufleuchtete.”

Auch Tatjana Nietiedt, die mit dem Fahrrad von der Arbeit unterwegs nach Hause war, beobachtete zwischen 22:30 und 22:45 Uhr am Parkplatz des Tennessee Mountain in Lotte “ein großes grün leuchtendes etwas am Himmel, welches Richtung Boden geflogen ist.” Sie schreibt zu der Beobachtung: “Hab mich gefreut wie ein kleines Kind.”

Zufallstreffer exakt um 22:00 Uhr, 47 Minuten und 20 Sekunden

Die obigen Sichtungen bestätigt ein Video, das uns schließlich Andreas Taubitz zugeschickt hat. In dem unserer Redaktion vorliegenden ungeschnittenen Material ist ein Zeitstempel enthalten, der 20 Sekunden nach 22:47 Uhr für den Zufallstreffer angibt, der entstand, weil er von einem nicht näher genannten Standort seine Videokamera weiter laufen gelassen hatte. Die Aufnahme, die diesen Artikel auch als Titelfoto begleitet, entstand in Richtung Süden.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion