In der kommenden Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (5. Oktober) stellt die Verwaltung Pläne für den Umbau der Radfahrstreifen an der Hannoverschen Straße vor. Die Umwandlung der Parkstreifen in sichere Radwege geht auf eine Initiative des Radentscheid Osnabrück zurück. Dieser hatte sich bereits im September 2022 mit der Bitte an Oberbürgermeisterin Katharina Pötter gewandt, die Parkstreifen nicht nur für LKW zu sperren, sondern sie direkt in Radwege umzuwandeln.
Die Idee des Radentscheids wurde aufgenommen und soll in mehreren Abschnitten umgesetzt werden. „Es ist lange überfällig, die Horror-Streifen an der Hannoverschen Straße in sichere Radwege umzuwandeln. Die jetzigen schmalen Streifen verlaufen zwischen Parkstreifen und viel befahrener, zweispuriger Ausfallstraße mit hohem LKW-Anteil. Zudem parkten bis letztes Jahr LKW Teile der Radfahrstreifen zu, weil der Parkstreifen zu schmal für sie ist. Das ist wirklich nur etwas für die mutigsten Radfahrerinnen und Radfahrer. Der Großteil muss Umwege in Kauf nehmen oder entscheidet sich gleich ganz gegen das Fahrrad“, so Daniel Doerk, Mitglied des Radentscheids.
Breitere Radstreifen statt Parkplätzen
Christoph Drepper ergänzt: „Seit dem Parkverbot für LKW werden die Parkstreifen an der Hannoverschen Straße immer leerer. Autos können problemlos auf den Grundstücken entlang der Straße parken und brauchen die Parkstreifen nicht. Insofern fordern wir Politik und Verwaltung auf, einen breiten Radfahrstreifen schon ab sofort mittels Markierungen anzulegen. Diese Option sieht die Verwaltung sogar selbst vor – allerdings erst, wenn es zu Verzögerungen bei der Sanierung kommt. Warum aber noch warten und Radfahrerinnen und Radfahrer unnötig gefährden?“
Radentscheid fordert physische Trennung
Zudem wünscht sich der Radentscheid eine physische Trennung zwischen Fahrbahn und Radfahrstreifen. „Farbe ist keine Infrastruktur, das sehen wir täglich, wenn Falschparker auf Radfahrstreifen stehen. Damit es dazu an der Hannoverschen Straße nicht kommt und Radfahrende nicht auf die stark befahrene Straße ausweichen müssen, fordern wir eine physische Trennung. Das sorgt dann auch an Grundstückszufahrten für langsameres Abbiegen und mehr Sicherheit“, so Daniel Doerk. Insgesamt fordert der Radentscheid nach wie vor mehr Tempo bei der Umsetzung. Von der Idee bis zur Fertigstellung an der Hannoverschen Straße sind fast drei Jahr veranschlagt – Stand jetzt. Ähnlich sei es bei den „Pop-up-Radwegen“ an der Mindener Straße gewesen, bei denen man angesichts der Dauer von eineinhalb Jahren eigentlich nicht von „aufpoppen“ reden könne. Dabei zeigten gerade diese beiden Beispiele, dass auch provisorisch und kurzfristig einiges verbessert werden könne. „Das muss einfach schneller gehen!“