Im Angesicht des anhaltenden Mangels an Auszubildenden im Handwerk warnt Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), vor einem drohenden Betriebesterben. Dittrich betont, dass in den nächsten fünf Jahren rund 125.000 Betriebsnachfolgen geregelt werden müssen und dass es immer schwieriger wird, geeignete Nachfolger zu finden.
Der bedrohliche Lehrlingsmangel
Jörg Dittrich(ZDH) äußerte sich besorgt über den anhaltenden Mangel an Auszubildenden. Er warnt vor einem drohenden Betriebesterben und erklärt: “In den kommenden fünf Jahren müssen mindestens 125.000 Betriebsnachfolgen geregelt werden.” Für die Regelung dieser Nachfolgen seien allerdings entsprechend qualifizierte Meister notwendig, wie er der “Rheinischen Post” (Donnerstagausgabe) sagte.
Ursachen und Auswirkungen des Mangels
Da auch im Ausbildungsjahr 2024 wieder Tausende von Lehrstellen unbesetzt bleiben, werde es immer schwieriger, geeignete Nachfolger zu finden, so Dittrich. “Leider ist auch in diesem Jahr zu befürchten, dass am Ende des Jahres wieder rund 20.000 Ausbildungsplätze, die Handwerksbetriebe angeboten hatten, unbesetzt bleiben werden,” sagt der Verbandspräsident.
Dittrich nennt auch bildungspolitische Weichenstellungen als Ursache für dieses Problem. “Wir schicken noch immer zu viele junge Menschen in Richtung Studium, aus dem veralteten Verständnis heraus, dass nur ein Studium Wohlstand und Erfolg bringt”, erklärt er. Dies erweist sich laut Dittrich inzwischen als Fehleinschätzung, da das mit einem Studium verbundene Aufstiegsversprechen sich längst nicht mehr für alle einlösen lässt, während es gleichzeitig an beruflich Qualifizierten mangelt.
Die Folgen des Fachkräftemangels
Der Präsident des ZDH warnt zudem vor den langfristigen Folgen des Fachkräftemangels. “Wie sollen wir die großen Zukunftsthemen angehen, wenn die qualifizierten Fachkräfte fehlen?” fragt Dittrich. Er warnt, dass der Fachkräftesockel, auf dem unsere Wirtschaft basiert, brüchig wird und droht wegzubrechen, was gravierende Folgen für unsere Zukunftsfähigkeit haben könnte.
Die Attraktivität des Handwerks
Trotz der vorliegenden Probleme betont Dittrich die Chancen, die eine Karriere im Handwerk bieten kann. “Das Handwerk bietet ein hohes Maß an beruflicher und materieller Sicherheit. Im Handwerk sind Hände und Kopf gefragt”, erklärt der Verbandspräsident.
Die am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe im Handwerk sind nach Aussage Dittrichs Kraftfahrzeugmechatroniker, Elektroniker und Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung, Klima. “Doch in vielen Gewerken ist der Bedarf hoch, besonders hoch aktuell in den Klimahandwerken sowie den Lebensmittel- und Gesundheitshandwerken.”
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