HASEPOST berichtete bereits Ende Oktober über das erhebliche Ungleichgewicht in der Kulturförderung der Stadt Osnabrück, die mit einem Anteil von fast 90% vom Theater dominiert wird.
Anlässlich des Handgiftentages lies Oberbürgermeister Wolfgang Griesert die „Bombe“ platzen. Offenbar ist das Stadtoberhaupt nicht mehr gewillt bedingungslos sein „OK“ für die anstehenden Budgetforderungen des Theater zu geben.
Auch wenn die derzeitige Fördersumme für die städtischen Bühnen schon hoch sind, so stehen sehr bald nochmals deutlich höhere Geldforderungen des Theaters an, die dem Bürger kaum noch zu vermitteln sein dürften.
Der Oberbürgermeister sprach beim Handgiftentag „lediglich“ von den 1,4 Millionen Euro, die aktuell an Renovierungskosten beim EMMA-Theater anstehen.
Richtig teuer wird es für die Stadt wenn die Renovierungsarbeiten am historischen Theater am Domhof beginnen. Insider aus dem Stadtrat berichten von erwarteten Gesamtkosten um 20 Millionen Euro, wenn nicht noch mehr. Bereits die Planungskosten sollen sich auf einen hohen sechsstelligen Betrag belaufen. Die Gesamtheit der Städtischen Bühnen wird die Stadt in den kommenden Jahren finanziell erheblich belasten, allein um einen Status Quo zu sichern, der Jahr für Jahr weitere Kosten verursacht.
Zum Vergleich: der Neubau einer Arena auf dem Gelände des alten Güterbahnhofes wurde mit 46,5 Millionen Euro 2012 vom Stadtrat als zu teuer abgelehnt, stattdessen investierte man 20 Millionen in die Renovierung der Stadthalle (aka OsnabrückHalle).
Alle Optionen auf dem Tisch?
Es wird spannend wie diese Debatte in den kommenden Monaten weitergehen wird. Kann man tatsächlich Mäzene und Förderer für das Theater gewinnen? Noch sind nicht alle Optionen auf dem Tisch – man könnte auch so weit gehen wie die Stadt Wuppertal: dort wurde das experimentelle Schauspielhaus (zu Gunsten der anderen Wuppertaler Bühnen) vergangenes Jahr geschlossen.
HP, Grafik unter Verwendung von „Building Osnabrück 11“ von Mark Ahsmann - Eigenes Werk. Lizenziert unter GFDL über Wikimedia Commons.
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