Fast hätte es niemand gemerkt und auch das Presseamt der Stadt Osnabrück war ebenfalls nicht informiert, wie eine Nachfrage unserer Redaktion am 24. April ergab: Während Corona die Öffentlichkeit beschäftigte, zog das Parklet-Sitzmöbel entlang der Dielingerstraße auf einen neuen Platz – und weitere Parkflächen für den Individualverkehr verschwanden.
Der Bund Osnabrücker Bürger (BOB) stellt dazu in einer Pressemitteilung fest, dass die sonst bei derartigen Maßnahmen eingebundenen Gremien umgangen wurden. In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (StUA) am Donnerstag soll der umstrittene Stadtbaurat Frank Otte dazu befragt werden.
Parklet-Posse sorgte schon für viel Spott
Das “Parklet” getaufte Sitzmöbel ist Teil der Bemühungen der Initiative “Mobile Zukunft” durch Eingriffe in die individuelle Mobilität der Bürger den öffentlichen Nahverkehr und eine “Mobilitätswende” zu befördern. Die Kosten für das hölzerne Sitzmöbel betrugen bereits vor dem Umzug mehr als 12.000 Euro.
Am bisherigen Standort, an dem eine erste Version des Sitzmöbels vor allem für Spott und wilde Müllablagerungen gesorgt hatte, sollen die durch den Umzug nun wieder freigewordenen Parkplätze nicht den Bürgern zurückgegeben, sondern nun als Ladezone ausgewiesen werden.
Insgesamt jetzt vier Parkplätze entwidmet
Am neuen Standort an der Ecke Lortzingstraße/Krahnstraße, wurden dort bisher aufgestellte Fahrradbügel entfernt, die auf zwei bisherigen PKW-Stellplätzen neu montiert wurden, so dass der Umzug effektiv inzwischen vier knappe Innenstadt-Parkplätze ihrer ursprünglichen Nutzung entzogen hat.
Der Bund Osnabrücker Bürger verweist darauf, dass in der Lokalpolitik vereinbart war erst eine Evaluation der Nutzung des Parklets abzuwarten, bevor weitere Schritte eingeleitet werden.
Nach Berechnungen des BOB entgeht der klammen Stadtkasse durch den Rückbau der Parkplätze jedes Jahr ein vier- bis fünfstelliger Betrag.