Der Deutsche Handelsverband ruft angesichts des Auszubildendenmangels in Deutschland zu mehr gesellschaftlicher Anerkennung für Ausbildungsberufe auf.
Mehr Wertschätzung für Ausbildungsberufe
Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Handelsverbands, kritisiert im Interview mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ die mangelnde Anerkennung von Ausbildungsberufen. „Seit einigen Jahren kann die Branche nicht mehr alle Ausbildungsplätze besetzen“, sagte er. „Deshalb brauchen wir endlich mehr gesellschaftliche Wertschätzung für die berufliche Bildung.“
Stärkere Berücksichtigung in der Schulausbildung
Genth betont, dass die duale Ausbildung und die anschließenden Karrierechancen stärker in den allgemeinbildenden Schulen vorgestellt werden müssen. „Oft konzentriert sich die Beratung gerade an Gymnasien noch immer zu sehr auf den akademischen Weg des Studiums“, kritisiert er. „Dabei ist das Studium nicht der Königsweg.“
Chancen durch Ausbildung
Genth weist darauf hin, dass im Einzelhandel mehr als 80 Prozent der Führungskräfte ihre Laufbahn mit einer Ausbildung begonnen haben. „Die Chancen mit einer Ausbildung müssen fair und ausgewogen dargestellt werden“, forderte er.
Ergebnisse der aktuellen Ausbildungsumfrage
Nach Angaben der Deutschen Industrie- und Handelskammer, die am Mittwoch ihre aktuelle Ausbildungsumfrage vorgelegt hat, findet fast die Hälfte der Betriebe nicht genug Lehrlinge. Besonders betroffen sind die Bereiche Gastronomie, Industrie und Handel.