Der scheidende Hamburger Polizeipräsident Ralf Martin Meyer gesteht Fehler in der Beurteilung des Amok-Schützen Philipp F. ein und räumt Versäumnisse in seiner Kommunikation ein. Er bezieht sich auf eine Pressekonferenz nach der Tat, in der er das Vorgehen der Waffenbehörde verteidigte, was er jetzt als “großen Fehler” bezeichnet.
Fehlende Kommunikation mit der Waffenbehörde
Ralf Martin Meyer, der bald die Führung der Hamburger Polizei an seinen Nachfolger Falk Schnabel abgibt, gab gegenüber der “Zeit” zu, dass er selbst “falsch informiert worden war und sich mehr Zeit hätte erbitten müssen.” Er spricht damit eine Pressekonferenz an, die nach der Amoktat am 9. März stattfand. In dieser hatte er das Vorgehen der Waffenbehörde im Fall von Philipp F. verteidigt, und im Rückblick sei dieser Auftritt laut Meyer ein “großer Fehler” gewesen.
Interne Untersuchungen und rechtliche Schritte
Nach der Tat, die in einem Zentrum der Zeugen Jehovas in Hamburg stattfand und sieben Todesopfer forderte, musste die Hamburger Polizei wiederholt ihre Angaben zur vorherigen Überprüfung von Philipp F. korrigieren. Polizeipräsident Meyer hatte sich trotz öffentlicher Kritik gestellt. Nun wird gegen einen Bediensteten der Waffenbehörde ermittelt, der einen Hinweis auf Philipp F. nicht dokumentierte und weiterleitete.
Meyer lobt Einsatz und gibt Fehler zu
Meyer lobte zwar den Einsatz seiner Beamten, die “vielen Menschen im Gotteshaus der Zeugen Jehovas das Leben gerettet” hätten. Aber er gestand ein: “im Vorfeld sind Fehler geschehen und auch ich habe Fehler in der Kommunikation gemacht.”