Die Hamas weiß offenbar nicht, wie viele der verbliebenen 120 israelischen Geiseln in ihrer Gewalt noch am Leben sind. „Niemand weiß es“, sagte Hamas-Sprecher Osama Hamdan dem US-Fernsehsenders CNN am Donnerstagabend (Ortszeit).
Hamdan forderte, jede Vereinbarung über ihre Freilassung müsse Garantien für einen dauerhaften Waffenstillstand und den vollständigen Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen beinhalten.
Die fehlende Übersicht der Hamas über die Zahl der noch lebenden Geiseln erschwert die mögliche Umsetzung des dreistufigen Friedensplans von US-Präsident Biden, der auch vom UN-Sicherheitsrat unterstützt wird. Die Freilassung lebender Geiseln sollte dabei in den ersten beiden Phasen des Plans erfolgen. In der dritten Phase sollte auch die Übergabe der Leichen toter Geiseln an ihre Hinterbliebenen organisiert werden.
Bidens Plan, den er scheinbar ohne Absprache mit der israelischen Regierung als Vorschlag Israels vorgestellt hatte, war durch Katar der Hamas übermittelt worden. Die Terrororganisation hatte sich offen für das Vorgehen gezeigt, aber auch Änderungen gefordert.
Die erste Phase von Bidens Plans sieht einen vollständigen Waffenstillstand, einen Rückzug der israelischen Streitkräfte aus allen bewohnten Gebieten des Gazastreifens und die Freilassung mehrerer Gruppen an Geiseln im Austausch gegen die Freilassung von Hunderten palästinensischer Gefangener vor. Dies soll es ermöglichen, dass täglich 600 Lastwägen mit Hilfslieferungen nach Gaza fahren und dass die Details für Phase zwei verhandelt werden können.
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