Seit an der Straße „Am Natruper Holz“ der seitliche Fahrradweg mit Baustellen-Warnbaken zugestellt wurde, kommt es an der „heimlichen Westumgehung“ regelmäßig zu noch mehr Staus und kritischen Situationen als bisher, wie ein Anwohner unserer Redaktion berichtete. Doch damit war seit Montagvormittag plötzlich Schluss.
Auf einer Länge von mehr als 100 Metern, gegenüber der Straßenseite, auf der vor ein paar Wochen Baustellen-Warnbaken aufgestellt wurden, stehen nun mobile Halteverbotschilder. Bis Freitag (01.12.) verbieten die Schilder das Parken auch da, wo es bislang noch erlaubt war. So können sich zwei Fahrzeuge auf der schmalen Straße begegnen, ohne dabei auf den Geh- bzw. Radweg ausweichen zu müssen.
Da von einigen Autofahrern gelegentlich auch der Seitenstreifen genutzt wurde um bei starkem Verkehrsaufkommen auszuweichen und voran zu kommen, hatte die Stadtverwaltung provisorische Warnbaken aufgestellt (HASEPOST berichtete).
Wollte die Verwaltung den Verkehr entzerren?
Für einen Umzug konnten die Verbotsschilder dort nicht aufgestellt worden sein, dafür sei die Strecke zu lang, meinte unser Leser und fragte bei uns nach.
Die Theorie des Anwohners: Ein wohlmeinender Verwaltungsmitarbeiter würde für eine Woche mal testen wollen, ob mit dieser Maßnahme der Verkehr in dem Wohngebiet wieder entzerrt und verflüssigt werden könnte – schließlich sorge das ständige Stoppen und erneute Anfahren ja für eine nicht unerhebliche Schadstoff- und Lärmbelastung. Die wenigen wegfallenden Parkgelegenheiten kann das direkt gegenüber befindliche Parkhaus der Paracelsus Klinik locker ersetzen.
Nur in der Nacht und nur für die Kanalsanierung
Unsere Redaktion fragte beim Presseamt der Stadt nach. Gerhard Meyering erkundigte sich innerhalb der Verwaltung und konnte leider nur eine ernüchternde Antwort liefern: „Es handelt sich hierbei um eine Kanalsanierung von den Stadtwerken Osnabrück, die durch die Baufirma Canal-Control Rohrsanierung GmbH ausgeführt wird.
Aufgrund des Linienverkehrs und der Lage des Kanals wird diese Baumaßnahme in Nachtarbeit von 18 bis 06 Uhr morgens durchgeführt.
Die Halteverbote sind deshalb (wie auf dem Foto zu erkennen) nur nachts wirksam.“
Und tatsächlich: Das Halteverbot ist auf den Zeitraum von 18 bis 06 Uhr eingegrenzt. Allerdings wird diese zeitliche Einschränkung offenbar von den dort sonst parkenden Autofahrern übersehen. Am Dienstagmorgen gegen 8 Uhr haben wir den Test gemacht. Da war die Straße auf beiden Seiten frei und so ein zügiges Durchkommen möglich.
Test gelungen – auch wenn das nicht von der Verwaltung geplant war und das Ergebnis womöglich nicht im Sinne des obersten Stadtplaners ist.
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