Schlüsseldienst (Symbolbild)
Immer wieder nutzen betrügerische Schlüsseldienste die Not von Menschen aus und verlangen völlig überhöhte Preise für ihre Arbeit. Wie erkennt man einen seriösen Anbieter? Wir haben bei Klaus McCracken vom Schlüsseldienst Osnabrück nachgefragt.
Es ist eine Alltagskatastrophe, die wohl jeder kennt: Die Tür fällt ins Schloss und der Schlüssel ist noch in der Wohnung. Wer keinen Zweitschlüssel hat, wendet sich meist an einen Schlüsseldienst. Doch leider gibt es viele Betrüger, die die Not der Ausgesperrten ausnutzen und absurd hohe Preise für ihre Arbeit verlangen. „Ich habe vor kurzem mit einem älteren Herren gesprochen, der 1.250 Euro für die Öffnung seiner Tür zahlen musste“, erzählt Klaus McCracken. „Die Leute sperren sich nur selten aus und haben keine Ahnung von der Situation, das nutzen die Betrüger aus.“ Der Schlüsseldienst Osnabrück verlangt für einen ähnlichen Fall etwa 70 Euro.
Mondpreise für Anfahrt und Ersatzteile
Meist sieht die Masche wie folgt aus: Die Betrüger werben im Internet mit Ortsansässigkeit, sind aber in Wahrheit ein überregionales Callcenter. Die bestellten Handwerker reisen von weit her an und verlangen unverschämte Preise für ihren Fahrtweg. Auch bei neuen Bauteilen wird gerne getrickst, zum Beispiel in dem 300 Euro für ein Türschloss verlangt wird, das eigentlich nur 10 Euro wert ist. Häufig sind die vermeintlichen Handwerker zu zweit, versuchen die Opfer einzuschüchtern und verlangen Barzahlungen, die nicht von der Polizei nachverfolgt werden können. Klaus McCracken rät daher: „Zahlen Sie bei überhöhten Preisen auf keinen Fall Bar und bestehen Sie auf eine Rechnung. Ist das Geld einmal gezahlt, besteht kaum noch eine Chance, es zurückzuerhalten. Wenn Sie bedrängt werden, sollten Sie damit drohen, die Polizei zu rufen oder die Nachbarn zur Hilfe holen.“
Viele unseriöse Schlüsseldienste
Damit es gar nicht erst soweit kommt, rät McCracken dazu, sich die Website der Schlüsseldienste genauer anzusehen: „Schauen Sie auf jeden Fall ins Impressum. Wenn da ein Firmensitz in einer anderen Stadt angegeben wird, können Sie davon ausgehen, dass es sich um ein betrügerisches Callcenter handelt.“ McCracken schätzt, dass etwa 20 bis 30 Prozent der Anbieter nicht seriös sind. Aufgrund einer hohen Dunkelziffer sei das allerdings schwer zu beurteilen.
Im Visier der Betrüger
Auch Klaus McCracken hat schon schlechte Erfahrungen mit den Betrügern gemacht: „Den Schlüsseldienst Osnabrück gibt es seit 2017. Wir wurden schon acht Mal von angeblichen Mitbewerbern bei Google gemeldet, die uns Betrug unterstellen und erreichen wollen, dass wir nicht mehr von der Suchmaschine angezeigt werden.“ McCracken will sich das nicht länger gefallen lassen und hat jetzt Anzeige erstattet.