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Hacker treiben Rad-Konglomerat Prophete in die Insolvenz

Foto: Amtsgericht, über dts Nachrichtenagentur

Rheda-Wiedenbrück (dts Nachrichtenagentur) – Hacker haben den Fahrradhersteller Prophete in die Insolvenz getrieben. Ein mehrwöchiger Betriebsstopp nach einer Cyber-Attacke löste die Anmeldung aus, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Manuel Sack der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Mittwochausgabe) sagte.

“Ende November ist das Unternehmen von Hackern angegriffen worden. Für drei bis vier Wochen lag dadurch das Unternehmen still”, sagte der Sanierungsfachmann, der für die Kanzlei Brinkmann & Partner arbeitet. “Die daraus resultierenden Verluste waren für das Unternehmen nicht mehr zu bewältigen.” Das Sonderproblem kam zu einer unerwartet schwachen Geschäftsentwicklung hinzu, denn die Prophete-Gruppe hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 (zu Ende September) ihr Umsatzziel weit verfehlt, erzielte 159 Millionen Euro Umsatz, statt wie geplant 210 Millionen Euro, wie Sacks Sprecher auf Anfrage sagte. Prophete vertreibt einerseits die Niedrigpreisfahrräder desselben Namens, die in Baumärkten und Discountern wie Aldi erhältlich sind. Andererseits führt die Tochtergesellschaft Cycle Union Marken für den Fachhandel: Kreidler, Rabeneick und VSF Fahrradmanufaktur sowie als E-Rad-Ableger noch E-Bike Manufaktur. Im Juni startete den Angaben zufolge eine Finanzierungsrunde für Prophete, zu der Gesellschafter und Kreditgeber beitrugen. Dann kam Ende November die Cyber-Attacke, die das Unternehmen lahmlegte.

Die “aus der Unterbrechung des Betriebs resultierenden Verluste” seien der Grund, dass die Geldgeber nicht mehr zur weiteren Finanzierung bereit gewesen seien, sagte Sack. Zum Verkauf stehen nun der Prophete-Zweig in Rheda-Wiedenbrück und Cycle Union in Oldenburg – auffälligerweiser aber nicht Rabeneick. Von Sack heißt es dazu, die Marke werde wegen Umsetzung einer Markenkonzentration nicht mehr produziert. Dasselbe gilt für die erst 2019 eingeführte Marke Swype für E-Mountainbikes, welche Cycle Union auf einer gesonderten Website führt.

“Die weitere Verwendung der Marken wird im Rahmen des Transaktionsprozesses diskutiert”, teilte Sacks Sprecher mit.


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