Inmitten der Debatte über mögliche Koalitionen nach der Bundestagswahl kritisiert Robert Habeck (Grüne) die Union scharf. Habeck warnt vor einem vorzeitigen Ende der Ampelkoalition und betont, dass die Energiewende von CDU und CSU gefährdet wird.
Kritik an der Union
Robert Habeck, Vizekanzler und Mitglied der Grünen, griff die Union in einer Debatte scharf an. Er bemängelte das Verhalten der CDU in Sachsen, die die Grünen – ohne Widerspruch durch den Parteichef Friedrich Merz – als Hauptgegner deklariert und in ihrer Kampagne die Grünen angreift. „Wenn (…) zeitgleich die AfD eine andere, freiheitsverachtende Republik schaffen will, dann sind da die Maßstäbe doch arg durcheinander geraten“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Habeck kritisierte die Debattenkultur, die „viel auf Missgunst“ ausgelegt sei und beschrieb die Situation als „kaum auszuhalten“.
Energiewende und Ampelkoalition
Der Vizekanzler äußerte zudem Bedenken hinsichtlich des Engagements der Union bei der Energiewende. „Die größte Gefahr für die Förderung von Wärmepumpen ist die Union, die alles abwickeln wird“, sagte er und fügte hinzu, dass die staatliche Unterstützung für Wärmepumpen sicher sei, „so lange ich Minister bin“.
Robert Habeck bezog sich auch auf eine Aussage des Grünen-Chefs Omid Nouripour, wonach die Ampel eine „Übergangsregierung“ sei. Er stellte klar, dass Nouripour „über die Zeit nach Ende der Merkel-Ära gesprochen“ habe und fügte hinzu: „Nach 16 Jahren befindet sich Deutschland in einem Übergang: Die Ära Merkel ist zu Ende gegangen, aber die neue Ära ist noch nicht da.“ Laut Habeck müsse die Ampel nun die Entscheidungen nachholen, die in der Merkel-Zeit unterlassen wurden.
Ausblick und Warnung
Im Hinblick auf die kommende Wahl und die geopolitische Rolle Deutschlands sagte der Vizekanzler: „Die Krisen haben sich zugespitzt. Menschen spüren die Folgen der Inflation, die Verunsicherung ist groß, der weitere Reformbedarf auch. Und wir müssen Deutschlands geopolitische Rolle in Europa und der Welt definieren und füllen.“
Habeck warnte jedoch vor einem vorzeitigen Ende der Ampelkoalition und betonte die Wichtigkeit der vierjährigen Amtszeit des Bundestages, wie im Grundgesetz verankert. „Ein leichtfertiges Spielen mit Neuwahl verbietet sich. Nicht umsonst steht im Grundgesetz, dass ein Bundestag für vier Jahre gewählt wird“, sagte er und forderte: „Wir können und sollten tun, was die Menschen zurecht von uns erwarten: Unseren Job machen.“
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